Düsseldorf. Warnstreiks des Lufthansa-Bodenpersonals: Der Flughafen Düsseldorf rechnet am Mittwoch mit gravierenden Beeinträchtigungen des Flugverkehrs.
Erst waren es die langen Wartezeiten an den Sicherheitskontrollen, dann kam das Gepäck-Chaos dazu und jetzt auch noch ein Streik des Bodenpersonals: Die Probleme am Düsseldorfer Flughafen scheinen nicht kleiner zu werden.
Lesen Sie auch: Flughafen Düsseldorf: So wollen Fachleute das Chaos beenden
Der Flughafen Düsseldorf rechnet wegen des ganztägigen Warnstreiks des Lufthansa-Bodenpersonals am kommenden Mittwoch, 27. Juli, mit gravierenden Beeinträchtigungen des Flugbetriebs. Die vom Streikaufruf betroffene Lufthansa-Tochter Leos sei in Düsseldorf bei 70 bis 80 Prozent aller Abflüge für den sogenannte „Push-Back“ verantwortlich, berichtete der Flughafen. Dabei werden die Maschinen von der jeweiligen Parkposition auf das Rollfeld zurück geschoben, so dass sie in Richtung Startbahn rollen können.
430 Flüge ab Düsseldorf am Mittwoch geplant
Insgesamt sind für kommenden Mittwoch am Airport Düsseldorf über 430 Flugbewegungen mit insgesamt rund 57.000 Passagieren geplant. Alle Passagiere, die an diesem Tag einen Flug geplant haben, wurden gebeten, sich möglichst bald bei ihrer Airline oder ihrem Reiseveranstalter über den aktuellen Stand ihres Fluges zu informieren. Der Flughafen sei nicht Tarifpartner, sondern lediglich die Arbeitsstätte, an der der Arbeitskampf ausgetragen wird, betonte ein Flughafensprecher.
Von dem Streik nicht ganz so stark betroffen, könnte der Flughafen Köln/Bonn sein. Die Lufthansa bedient dort nur die Strecke von Köln nach München. Im Streikzeitraum zwischen Mittwochmorgen um 3.45 Uhr und Donnerstag um 6 Uhr, seien nur fünf Abflüge und fünf Ankünfte geplant. "Wir gehen daher davon aus, dass nur ein kleiner Teil des Flugbetriebs betroffen ist", sagte ein Flughafensprecher auf Nachfrage der Redaktion.
Die Abfertigung oder der Gepäckdienst würden am Airport Köln/Bonn nicht von Lufthansa-Personal, sondern externen Dienstleistern durchgeführt. Inwiefern diese Abläufe durch den Streik betroffen sein könnten, konnte der Sprecher am Montag noch nicht sagen. Die Passagierzahlen an dem zwischen Köln und Bonn gelegenen Airport sind in den Sommerferien hoch. Bis zu 37.000 Passagiere fliegen am Wochenende ab oder kommen an. Es gebe Gespräche mit den Fluglinien zur Reduzierung von Flügen in Spitzenzeiten, erklärte der Flughafen.
Hunderte Reisende verpassten Flüge ab Köln/Bonn
Nach den chaotischen Zuständen am Wochenende wegen nicht ausreichend besetzter Sicherheitskontrollen entspannte sich am Montag die Lage am Flughafen Köln/Bonn. Die Situation sei nicht vergleichbar mit der von Samstag, sagte der Flughafensprecher. Am Wochenende hatten am zweitgrößten Flughafen von NRW Hunderte Reisende wegen langer Wartezeiten ihren Flug verpasst, außerdem kam es zu erheblichen Verspätungen.
Auch interessant
Um die aufgeheizte Lage mit entnervten Fluggästen, die zeitweise in Schlangen von mehreren Hundert Metern warteten, zu beruhigen, war zusätzlich Polizei zum Flughafen gerufen worden. In einer Mitteilung hatte der Airport von unzumutbaren Wartezeiten gesprochen. Von der Bundespolizei und dem Dienstleister Securitas würden Vorschläge erwartet, wie die Probleme an der Sicherheitskontrolle „schnellstmöglich“ gelöst werden können. Zeitweise seien weniger als die Hälfte der planmäßig notwendigen Spuren an der Sicherheitskontrolle geöffnet gewesen
Verdi ruft 20.000 Beschäftigte zum Streik auf
Die Gewerkschaft Verdi hat die deutschlandweit rund 20.000 Beschäftigten des Lufthansa-Bodenpersonals für diesen Mittwoch zu flächendeckenden Arbeitsniederlegungen aufgerufen, um den Druck in den laufenden Tarifverhandlungen zu erhöhen. Passagiere müssen sich auf erhebliche Einschränkungen gefasst machen. Wie viele Flüge insgesamt gestrichen werden, konnte Lufthansa am Montag zunächst nicht sagen. Es werde ein Sonderflugplan ausgearbeitet. (joh/dpa)