Düsseldorf. Hunderte Passagiere nach Flugstreichungen in Düsseldorf gestrandet. Grund sind Personalengpässe bei der Eurowings und Erkrankungen bei den Crews.
Die chaotischen Zustände am Düsseldorfer Flughäfen nehmen zu. Nachdem es seit Monaten extreme Warteschlangen vor den Sicherheitskontrollen gibt, die der Sicherheitsdienstleister DSW und die Bundespolizei nicht in den Griff bekommen, ist jetzt auch Eurowings betroffen. Hunderte Fluggäste sind am Sonntag in Düsseldorf gestrandet, statt wie geplant nach Budapest, Wien, Faro, Malaga, Mailand, Newcastle oder Hamburg zu fliegen.
Viele Checkin-Schalter nicht besetzt
Zahlreiche Checkin-Schalter der Eurowings, die in Düsseldorf mit etwa 35 Prozent der Abflüge Marktführer ist, waren nicht besetzt. Eurowings begründet die sieben kurzfristigen Ausfälle laut „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit Personalengpässen: „Derzeit sind zahlreiche Airlines in ganz Europa gezwungen, ihr Programm aufgrund der Überlastung der Luftverkehrs-Infrastruktur anzupassen, unter anderem Eurowings. Die Situation führt branchenweit zu angespannten Personal-Reserven, was derzeit zu vereinzelten Flugausfällen führt“, so ein Unternehmenssprecher am Sonntag.
Kurzfristige Krankmeldungen bei den Crews
Auf NRZ-Anfrage verwies Eurowings auch auf krankheitsbedingte Ausfälle: „In den vergangenen Tagen kam es zu kurzfristigen Krankmeldungen unserer Crews, darunter auch Corona-Erkrankungen. Die überraschenden Abmeldungen überstiegen für kurze Zeit unsere vorgehaltenen Reserven, weshalb wir einige Flüge bedauerlicherweise nicht durchführen konnten“, so Eurowings am Montag zu unserer Redaktion.
„Anderthalb Stunden vor Abflug kommentarlos annulliert“
Die Eurowings-Passagiere waren am Sonntag verständlicherweise sauer: „Wir waren schon drei Stunden vor der eigentlichen Boarding-Zeit am Flughafen – und nun das“, zitiert der Stadtanzeiger ein Ehepaar aus Wien, das am Sonntag von Düsseldorf aus den Rückflug in die Heimat antreten wollte. „Der Flug nach Wien wird anderthalb Stunden vor dem Abflug einfach kommentarlos annulliert. Das empfinden wir als unverschämt.“
Nur zwei Mitarbeiter am Service-Schalter
Lange Schlangen von verärgerten Passagieren bildeten sich am Sonntag auch am Service-Schalter der Eurowings, wo sich lediglich zwei Mitarbeiter um das Umbuchen von Flügen und die Rückholung des Gepäcks der gestrandeten Passagiere kümmern konnten.
Auch am Montag Flugausfälle
Am Montag gab es bei Eurowings in Düsseldorf weitere Annullierungen. So wurden (Stand 16 Uhr) Abflüge nach Manchester, München, Westerland, Breslau, Marseille, Catania, München und Hamburg gestrichen.
Eurowings hatte bereits vor einigen Wochen Flugausfälle angekündigt, aber erst für Juli. Eurowings streiche zur Stabilisierung des Angebots für den Monat Juli mehrere hundert Flüge, hieß es in einer Mitteilung. Als Grund wurden Personalengpässe genannt im eigenen Haus sowie bei Boden- und Flughafendienstleistern: „Es ist absehbar, dass aufgrund der Engpässe die Flugpläne nicht wie erhofft geflogen werden können.“ Fluggäste würden bei Streichungen umgehend informiert und möglichst auf andere Flüge umgebucht.
Laut Eurowings handelt es sich bei der Anzahl der derzeit gestrichenen Flüge um weniger als 10 Prozent der Tagesproduktion, „das heißt, mehr als 90 Prozent der EW-Flüge heben planmäßig ab und sind nicht betroffen“.