Düsseldorf. Der Rosenmontagsumzug wird in Düsseldorf nicht am 8. Mai stattfinden. Vertreter der Stadt und des CC haben sich auf einen neuen Termin geeinigt.

Badehose und Sonnencreme statt Bommelmütze und Schal – der Rosenmontagszug wurde erneut verlegt und rückt mit dem neuen Datum – 29. Mai – dem Sommeranfang immer näher. Die Jecken auf der Straße könnten in ihren Kostümen beim Kamellewerfen also ordentlich ins Schwitzen kommen. Nach der ersten Verlegung auf den 8. Mai hatte es Kritik von der Linken und der Jüdischen Gemeinde gegeben, auf die das Comitee Düsseldorfer Carneval (CC) und die Stadt nun eingegangen sind.

Ursprünglich sollte der Rosenmontagszug 2022 am 28. Februar stattfinden. Wegen der hohen Infektionszahlen der vierten Welle in Deutschland entschieden die Verantwortlichen sich dafür, den Karnevalsumzug zu verschieben. Man wählte den 8. Mai, einen Sonntag. Dieser jedoch ist der Gedenktag an das Ende des Zweiten Weltkriegs. Am 8. Mai 1945 hatte die deutsche Wehrmacht kapituliert und der Krieg endete in Europa.

Linke forderte erneute Verlegung

Das sorgte für scharfe Kritik von verschiedenen Seiten. Oded Horowitz, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf (JGD), kritisierte das Datum als „unsensibel und problematisch“. Für ihn steht der 8. Mai in einer Reihe mit dem 9. November, dem Gedenken an die Reichspogromnacht, und dem 27. Januar, der dem Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus gilt.

Auch die Linke forderte eine erneute Verlegung. Den 8. Mai auszuwählen sei pietätlos und geschichtsvergessen, hatte die Fraktionschefin im Stadtrat, Julia Marmulla, gesagt. Etwas mehr Sensibilität hatte sich auch Oliver Ongaro, Sprecher des Bündnisses „Düsseldorf stellt sich quer“ gewünscht.

Nun also der 29. Mai. Wieder ein Sonntag. Bei wahrscheinlich hohen Temperaturen. Damit dürfte diesem „Rosensonntagszug“ gleich aus mehreren Gründen ein fester Platz in der langen Geschichte des jecken Brauchtums sicher sein.

CC: Zusammenarbeit mit Schützen hat gut funktioniert

„Ich unterstütze weiterhin die Verschiebung des Rosenmontagszugs in das Frühjahr 2022“, erklärt Oberbürgermeister Stephan Keller. Ein Datum war schwer zu finden, da wir in Düsseldorf trotz Corona einen recht vollen Veranstaltungskalender haben.“ Die Karnevalisten mussten sich hier vor allem mit den Veranstaltungen der Düsseldorfer Schützenvereine abstimmen.

Karneval: Das sind die acht Mottowagen von Jacques Tilly

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace demonstrierte mit diesem Wagen neben dem Kölner Dom gegen die Klimapolitik des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU). Der von Jacques Tilly gebaute Wagen zeigt die Kirche des Dorfes Keyenberg, einen Braunkohlebagger und eine Karikatur von Laschet. Das Dorf Keyenberg soll dem Tagebau weichen.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace demonstrierte mit diesem Wagen neben dem Kölner Dom gegen die Klimapolitik des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU). Der von Jacques Tilly gebaute Wagen zeigt die Kirche des Dorfes Keyenberg, einen Braunkohlebagger und eine Karikatur von Laschet. Das Dorf Keyenberg soll dem Tagebau weichen. © dpa | Rolf Vennenbernd
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace demonstrierte mit diesem Wagen neben dem Kölner Dom gegen die Klimapolitik des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU). Der von Jacques Tilly gebaute Wagen zeigt die Kirche des Dorfes Keyenberg, einen Braunkohlebagger und eine Karikatur von Laschet. Das Dorf Keyenberg soll dem Tagebau weichen.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace demonstrierte mit diesem Wagen neben dem Kölner Dom gegen die Klimapolitik des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU). Der von Jacques Tilly gebaute Wagen zeigt die Kirche des Dorfes Keyenberg, einen Braunkohlebagger und eine Karikatur von Laschet. Das Dorf Keyenberg soll dem Tagebau weichen.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace demonstrierte mit diesem Wagen neben dem Kölner Dom gegen die Klimapolitik des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU). Der von Jacques Tilly gebaute Wagen zeigt die Kirche des Dorfes Keyenberg, einen Braunkohlebagger und eine Karikatur von Laschet. Das Dorf Keyenberg soll dem Tagebau weichen.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace demonstrierte mit diesem Wagen neben dem Kölner Dom gegen die Klimapolitik des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU). Der von Jacques Tilly gebaute Wagen zeigt die Kirche des Dorfes Keyenberg, einen Braunkohlebagger und eine Karikatur von Laschet. Das Dorf Keyenberg soll dem Tagebau weichen. © dpa | Rolf Vennenbernd
Ein Karnevalswagen, der die Kirche des Dorfes Keyenberg zeigt, steht auf dem Roncalliplatz vor dem Kölner Dom. Greenpeace protestiert mit dem Karnevalswagen des Düsseldorfer Wagenbauers Jacques Tilly gegen die Klimapolitik von Armin Laschet. 
Ein Karnevalswagen, der die Kirche des Dorfes Keyenberg zeigt, steht auf dem Roncalliplatz vor dem Kölner Dom. Greenpeace protestiert mit dem Karnevalswagen des Düsseldorfer Wagenbauers Jacques Tilly gegen die Klimapolitik von Armin Laschet.  © dpa | Rolf Vennenbernd
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace demonstrierte mit diesem Wagen neben dem Kölner Dom gegen die Klimapolitik des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU). Der von Jacques Tilly gebaute Wagen zeigt die Kirche des Dorfes Keyenberg, einen Braunkohlebagger und eine Karikatur von Laschet. Das Dorf Keyenberg soll dem Tagebau weichen.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace demonstrierte mit diesem Wagen neben dem Kölner Dom gegen die Klimapolitik des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU). Der von Jacques Tilly gebaute Wagen zeigt die Kirche des Dorfes Keyenberg, einen Braunkohlebagger und eine Karikatur von Laschet. Das Dorf Keyenberg soll dem Tagebau weichen.
Eine Zipfelmütze ragt aus einem verhüllten Karnevalswagen auf dem Roncalliplatz vor dem Dom. Greenpeace protestiert mit dem Karnevalswagen des Düsseldorfer Wagenbauers Jacques Tilly gegen die Klimapolitik von Armin Laschet. 
Eine Zipfelmütze ragt aus einem verhüllten Karnevalswagen auf dem Roncalliplatz vor dem Dom. Greenpeace protestiert mit dem Karnevalswagen des Düsseldorfer Wagenbauers Jacques Tilly gegen die Klimapolitik von Armin Laschet.  © dpa | Rolf Vennenbernd
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace demonstrierte mit diesem Wagen neben dem Kölner Dom gegen die Klimapolitik des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU). Der von Jacques Tilly gebaute Wagen zeigt die Kirche des Dorfes Keyenberg, einen Braunkohlebagger und eine Karikatur von Laschet. Das Dorf Keyenberg soll dem Tagebau weichen.Die Umweltschutzorganisation Greenpeace demonstrierte mit diesem Wagen neben dem Kölner Dom gegen die Klimapolitik des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU). Der von Jacques Tilly gebaute Wagen zeigt die Kirche des Dorfes Keyenberg, einen Braunkohlebagger und eine Karikatur von Laschet. Das Dorf Keyenberg soll dem Tagebau weichen.
Die Umweltschutzorganisation Greenpeace demonstrierte mit diesem Wagen neben dem Kölner Dom gegen die Klimapolitik des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU). Der von Jacques Tilly gebaute Wagen zeigt die Kirche des Dorfes Keyenberg, einen Braunkohlebagger und eine Karikatur von Laschet. Das Dorf Keyenberg soll dem Tagebau weichen.Die Umweltschutzorganisation Greenpeace demonstrierte mit diesem Wagen neben dem Kölner Dom gegen die Klimapolitik des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten Armin Laschet (CDU). Der von Jacques Tilly gebaute Wagen zeigt die Kirche des Dorfes Keyenberg, einen Braunkohlebagger und eine Karikatur von Laschet. Das Dorf Keyenberg soll dem Tagebau weichen.
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Das habe auch gut geklappt, berichtet CC-Präsident Michael Laumen. Dem CC sei bei der Auswahl des 8. Mai ein „handwerklicher Fehler“ unterlaufen. „Wir hatten leider nicht alle Veranstaltungen auf dem Schirm, die an diesem Tag stattfinden“, so Laumen. „Der ADFC hat seine große Sternfahrt, es gibt eine Demonstration, Schützenfeste und das letzte Heimspiel der Fortuna“, zählt er auf. Aber auch der Gedenktag spiele eine Rolle, ergänzt Laumen. Man könne nicht in Düsseldorf laut „Helau“ rufen, während in Berlin dem Kriegsende gedacht wird. Das sei nicht das Zeichen, dass man in Düsseldorf senden wolle.

Die Zusammenarbeit zwischen Karnevalisten und Schützen habe schließlich gut funktioniert, so der CC-Präsident. Schließlich helfen die Schützen auch beim Rosenmontagszug mit. „Schützen schützen, Schützen helfen“, betont Britta Damm, 1. Vorsitzende der Interessengemeinschaft Düsseldorfer Schützenvereine (IGDS). Viele Karnevalisten seien gleichzeitig auch Schützen, so Damm.

Schützenvereine waren zunächst skeptisch

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Einige der Schützenvereine waren jedoch vorerst etwas skeptisch, da eine erneute Verlegung des Rosenmontagszuges auch bei ihnen Neuplanungen und Verschiebungen im Terminkalender nach sich zieht. „Ich war vorerst dagegen“, erklärt Norbert Vogel vom St. Sebastianus Schützenverein Oberkassel. Er habe dann aber eingesehen, „dass man in der heutigen Zeit einander helfen sollte. Es gibt aber noch viel zu besprechen“, so Vogel.

Und auch Peter Hoffmanns, 1. Schriftführer der St. Sebastianus-Schützen Eller, fiel die Entscheidung schwer. „Wir konnten unser eigenes Schützenfest aber eine Woche vorverlegen und unbürokratisch umplanen.“