Düsseldorf. Knapp ein Jahr nach dem Hackerangriff auf die Uniklinik Düsseldorf tappt die Polizei weiterhin im Dunkeln. Dafür läuft der Regelbetrieb wieder.
Knapp ein Jahr nach dem folgenreichen Hacker-Angriff auf die Düsseldorfer Uniklinik haben die Ermittler keine heiße Spur zu den Tätern. Die Ermittlungen liefen allerdings noch weiter, da unter anderem Antworten auf Rechtshilfeersuchen an Behörden in mehreren Ländern ausstünden, sagte ein Sprecher der zuständigen Staatsanwaltschaft.
Die Experten der Zentral- und Ansprechstelle Cybercrime (ZAC) bei der Staatsanwaltschaft Köln hatten die Ermittlungen übernommen, nachdem die Täter in der Nacht zum 10. September 2020 auf einen Schlag 30 Server der Uniklinik verschlüsselt hatten. Die Klinik musste sich von der Notfallversorgung abmelden.
Arbeiten auf IT-Ebene dauern weiter an
Als die Ermittler den Erpressern damals mitteilten, dass sie ein Krankenhaus lahmgelegt hatten, schickten die Hacker - ohne die von ihnen geforderte Bitcoin-Zahlung - einen digitalen Schlüssel. Die Server konnten nach und nach wieder in Betrieb genommen werden. Die Uniklinik litt trotzdem noch Wochen unter den Folgen der Attacke.
Mittlerweile hat sich die Uniklinik Düsseldorf beinahe wieder vollständig vom Hacker-Angriff erholt. "Es laufen immer noch Arbeiten auf der IT-Ebene, aber die finden eher im Hintergrund statt", erklärte Tobias Pott, Pressesprecher der Uniklinik Düsseldorf knapp ein Jahr nach der Cyberattacke. Die Arbeiten würden sich dabei nicht auf die Patientenversorgung auswirken, fügt Pott an.
Corona-Zahlen während des Angriffs nicht so hoch
Wenige Wochen nach dem Hacker-Angriff konnten Mitarbeiter der Uniklinik auch wieder die meisten System nutzen. "Nach einigen Wochen waren wir wieder online. Unsere Mitarbeiter konnten dann wieder die Kommunikationssysteme nutzen, was auch wichtig für die Notfallversorgung war."
Dass der Hacker-Angriff auf die Uniklinik während der Corona-Pandemie erfolgte, wirkte sich jedoch nicht auf die Betreuung und Versorgung der Patienten aus. "Wir hatten Glück im Unglück, dass der Angriff im Spätsommer 2020 passiert ist. Damals waren die Corona-Zahlen nicht so hoch. Dadurch konnten wir die wenigen Covid19-Patienten weiterhin versorgen. Als die Zahlen im Herbst hochgingen, liefen viele Systeme schon wieder", sagt Tobias Pott. (dpa/cd)