Düsseldorf. Normalerweise wären Planungen für die diesjährigen Weihnachtsmärkte schon im vollen Gange. Wegen Corona läuft es aber in Düsseldorf schleppend.
Normalerweise weht rund um die Weihnachtszeit der leckere Duft von gebrannten Mandeln, Reibekuchen und dergleichen durch die Innenstadt. Überall stehen bunt dekorierte Stände, die Menschen stürzen sich ins Weihnachtsgetümmel. Sieben verschiedene Weihnachtsmärkte gibt es allein in der Innenstadt. In diesem Jahr könnte jedoch wegen Corona alles anders werden. Noch ist man aber beim Veranstalter „Düsseldorf Tourismus“ optimistisch.
„Momentan gehen wir davon aus, dass der Weihnachtsmarkt stattfinden wird. In den Vorbereitungen gehen wir davon bisher aus“, sagt Sprecherin Sibel Sen. Man sei zwar in der Planungsphase, klar sei jedoch bisher nur, dass wenn der Markt stattfindet, dieser nicht so sein wird wie die bisherigen. „Wir haben schon unterschiedliche Konzepte durchgesprochen, die immer wieder angepasst werden müssen“, so die Sprecherin. Zudem habe man keinen Einfluss auf die Anordnungen, die bis dahin coronabedingt immer noch getroffen werden können.
Weihnachtsdorf in Gerresheim geplant
Bei der Werbe- und Interessengemeinschaft Gerresheim (WIG), die das Weihnachtsdorf auf dem Gerricusplatz veranstaltet, ist man einen kleinen Schritt weiter. Dort hat man bereits einen Termin für das Weihnachtsdorf. Das soll vom 3. bis 6. Dezember errichtet werden und von 13 bis 21 Uhr bzw. am Wochenende von 11 bis 21 Uhr geöffnet haben. „Wir haben dazu schon etliche Gespräche mit den Behörden geführt“, sagt der Vorsitzende der WIG, Santano Traber. Und die Behörden hätten signalisiert, dass das Dorf möglich ist. Natürlich müsse man aber auf eventuell noch kommende Maßnahmen reagieren. So seien etwa Abstandsmarkierungen und eine Maskenpflicht durchaus denkbar.
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Anders sieht es für den Weihnachtsmarkt in Unterbach aus, der vom Bürger- und Heimatverein Unterbach veranstaltet wird. Da wolle man zwar „normal planen“, so der Vorsitzende Stefan Schrewe. Momentan gebe es jedoch nicht die Möglichkeiten an Räumlichkeiten zu kommen. Normalerweise greife man auf die Räume der Wichern-Schule dafür zurück. „Bis 31. Oktober darf die Schule jedoch keine Räumlichkeiten für Schulfremde zur Verfügung stellen.“ Wie es danach aussieht, wisse man eben noch nicht.
Kein Weihnachtsmarkt - keine Kosten
Und sollten die Räumlichkeiten nicht nutzbar sein, so werde man auch nirgendwo anders hingehen. „Entweder da oder gar nicht“, so Schrewe. Natürlich sei das sehr schade, sollte der Markt nicht stattfinden. „Wir machen das ja für den Stadtteil und die Bürger.“ Allerdings hätte man dann auch keine Ausgaben. „Das wäre sehr kostenneutral“, so Schrewe.
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Bei der Interessen- und Werbegemeinschaft Eller sieht man das ganz ähnlich. Im letzten Jahr habe man 2000 Euro für den Weihnachtsmarkt ausgegeben, sagt Jürgen Hagendorn, 1. Vorsitzender. Diese Kosten fielen nun nach momentanen Stand weg. Denn beim Weihnachtsmarkt habe man sich an die katholische Kirche vor Ort gehangen und im vergangenen Jahr das gemeinsam gemacht. Da gebe es aber noch keine konkreten Planungen. „Und alleine machen wir das nicht“, so Hagendorn.
Keine gewohnte Weihnachtsmarkt-Atmosphäre
Auch in Köln ist man pessimistisch. Das Weihnachtsmarkt-Erlebnis sei ja auch mit Enge und Gedränge verbunden. Wenn man bis zum nächsten Besucher einen weiten Abstand einhalten müsse, könne die gewohnte Atmosphäre kaum aufkommen. „Was man dann veranstalten würde, wäre kein klassischer Weihnachtsmarkt“, sagt etwa Monika Flocke von der Kölner Weihnachtsgesellschaft gegenüber der Deutschen Presse-Agentur.
Der Deutsche Städtetag hat indes die trotz der Corona-Pandemie bereits laufenden Vorbereitungen vieler Kommunen für die Weihnachtsmärkte verteidigt. „Weihnachtsmärkte haben in Deutschland Tradition, sind bei den Menschen beliebt und stiften Identität in Städten und Regionen“, sagte Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy der NRZ.