Düsseldorf. Die Sozialdemokraten fordern mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer in Düsseldorf. Außerdem soll der ÖPNV massiv ausgebaut werden.
Mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer sowie einen massiven Ausbau des ÖPNV, plant die SPD für die kommenden Jahre. Ihre Pläne für die Verkehrswende stellten die Sozialdemokraten gestern vor.
Investitionen ins Radnetz
Beim Radverkehr ist der Plan, das Radhauptnetz umzusetzen. So sollen die Stadtteile besser vernetzt werden und mehr Sicherheit für Radfahrer geschaffen werden. Für das Radnetz soll auch mehr investiert werden, ginge es nach der SPD. 30 Euro pro Einwohner und Jahr plant die Partei. Auch soll es 2000 zusätzliche Stellplätze für Rädergeben und sie sollen künftig mehr zum Pendeln benutzt werden.
Eine stadtweite Geschwindigkeitsbegrenzung auf Tempo 30 soll für mehr Schutz für Fußgänger sorgen. Durch ein Fußverkehrsmanagement soll mehr Platz für Fußgänger geschaffen werden. Dazu gehört auch die Reduzierung des Individualverkehrs, wo er verzichtbar ist. „Wir wollen der Krankenschwester, die vor der Arbeit noch ihr Kind in die Kita bringt nicht verbieten, mit dem Auto zu fahren“, sagt SPD-Ratsherr Peter Rasp. Weniger soll der Autoverkehr in der Stadt dennoch werden.
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Neue Bahnlinien für Düsseldorf
Für mehr Platz auf den Straßen soll ein Ausbau der Park&Ride-Anlagen sorgen. Pendler sollen nicht mehr in Wohngebieten parken, so die SPD. Auch der ÖPNV soll durch einen massiven Ausbau attraktiver werden und das Auto somit ersetzen, wo es möglich ist. Die Bus- und Bahnlinien sollen besser vernetzt, Stadtteile untereinander verbunden werden. Derzeit führen alle Linien von den Stadtteilen sternförmig in die Innenstadt, so Rasp. Künftig solle das Streckennetz eher dem einer Spinne ähneln, in dem die Bezirke untereinander verbunden sind. „Dafür wollen wir auch eine Mobilitätspartnerschaft in der Region“, sagt Ratskandidatin Julia Uhlig.
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Kostenloser Nahverkehr
Mit den Maßnahmen soll das Umsteigen erleichtert und kurze Wege ermöglicht werden. Pünktlichkeit soll durch eine verbesserte Vorfahrtsregelung für Straßenbahnen erreicht werden. Auch will die SPD langfristig den kostenlosen ÖPNV für alle schaffen. Kurzfristig orientiert man sich an Städten wie Wien, die ein 365-Tage Ticket eingeführt haben. Dort funktioniere das Konzept“, betont der Bundestagsabgeordnete und Düsseldorfer SPD-Chef Andreas Rimkus.
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Für die bessere Vernetzung brauche es neue Bahnlinien, sowie Verlängerungen für die bestehenden, so die SPD. Dafür seien Investitionen nötig, aber langfristig sei es wirtschaftlich schädlicher, wenn man jetzt nicht handle, stellt Peter Rasp klar. Jedoch sei auch klar, dass man nicht alle Pläne innerhalb der nächsten fünf Jahre umsetzen kann. „Man kann nicht mit Gewalt alles sofort ändern, sondern muss kurz-, mittel- und langfristig vorgehen“, sagt Rasp.
Politik für alle
„Es ist falsch zu sagen, wir würden Politik gegen die Menschen machen“, wehrt sich Ratskandidatin Sabrina Proschmann gegen anhaltende Kritik. „Nicht alle Leute sind Autofahrer. Wir machen Politik für alle. Besonders in der jungen Generation haben immer weniger Menschen einen Führerschein. Wir machen nicht Politik gegen den Willen der Bevölkerung.“ Dem schließt sich Peter Rasp an: „Wir zwingen die Leute nicht dazu, auf das Auto zu verzichten. Wir laden sie ein, den ÖPNV zu nutzen, indem wir ihn attraktiver gestalten.“
Man habe sich getraut, neue Dinge zu versuchen, sagt Andreas Rimkus. „Düsseldorf ist mutig und schreitet voran.“ Andere Städte wie Köln, die dagegen untätig geblieben seien, würden jetzt gezwungen aktiv zu werden, erklärt Rimkus. Um Dieselfahrverbote, die das Oberverwaltungsgericht Münster angeordnet hatte, doch noch zu verhindern, beginnt man in Köln nun damit, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.