Düsseldorf. Thomas Geisel folgt damit dem Willen der Fraktionen im Stadtrat. Grund für eine Entschuldigung wegen des Videos mit Farid Bang sieht der OB nicht
Jetzt also doch: Das umstrittene Video mit Skandal-Rapper Farid Bang ist von den Internet-Kanäle der Stadt Düsseldorf gelöscht. Das teilte Oberbürgermeister Thomas Geisel am Dienstag auf seinem privaten Facebook-Kanal mit. Zuvor hatte es teils heftige Kritik und einen Proteststurm wegen der Zusammenarbeit zwischen Stadt und dem Rapper gegeben. Der hatte wegen antisemitischer, homophober und frauenverachtender Texte immer wieder für Schlagzeilen gesorgt.
Die FDP sprach von einer „Affäre Geisel“
Mit der Löschung sei Geisel dem Willen der Ratsfraktionen gefolgt. Vor allem die Fraktionschef von CDU, Grünen und FDP hatten massive Kritik am Oberbürgermeister geübt. Die Liberalen sprachen sogar von einer „Affäre Geisel“ und hatten eine Entschuldigungs Geisels bei der Jüdischen Gemeinsde und der Stadtgesellschaft gefordert.
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Der Clip, mit dem Geisel vor allem junge Männer mit Migrationshintergrund ansprechen wollte, wurde quer durch die Parteien und auch von der jüdischen Gemeinde kritisiert.
„Sehe keinen Anlass für eine Entschuldigung“
Geisel teilte aber auch mit: „Bei aller – berechtigten – Kritik an der Person von Farid Bang sehe ich keinen Anlass für eine Entschuldigung. Es gibt, soweit ich es wahrnehme, in der Stadtgesellschaft einen breiten Konsens darüber, dass sich die Probleme in der Altstadt und am Rheinufer nicht alleine mit polizeilichen Mitteln lösen lassen. Vielmehr bedarf es einer Ansprache, die von denjenigen, deren Verhalten sowohl unter dem Gesichtspunkt des Infektionsschutzes als auch im Hinblick auf die öffentliche Sicherheit und Ordnung Anlass zur Sorge gibt, gehört und als glaubwürdig empfunden wird.“ Einen wirklich überzeugenden Vorschlag habe er diesbezüglich aber nicht gehört. (gömi)