Düsseldorf. Der verurteilte „Macheten-Mann“ Axel S. kandidiert für die AfD im Stadtrat. Die Nominierung sorgt für Fassungslosigkeit in Düsseldorf.

Die Nominierung des Macheten-Mannes Axel S. (76) für den Stadtrat für die AfD sorgt in Düsseldorf für Fassungslosigkeit. „Das ist einfach unfassbar. Das dokumentiert wieder einmal mehr, dass jede Stimme für die AfD eine verschenkte ist“, so der OB-Kandidat der Grünen, Stefan Engstfeld. Dennoch passe das wie „die Faust aufs Auge, dass sie so einen Verrückten nehmen“.

OB-Kandidat Bonn (Linke): „Versinnbildlicht, wofür AfD steht“

Auch Udo Bonn, OB-Kandidat für die Linke, meint, dass Axel S. durchaus zur AfD passe. „Die AfD präsentiert sich gerne als bürgerliche Partei. Wenn sie so einen Menschen hofiert, zeigt das sehr deutlich, was sie unter bürgerlich versteht.“ Das versinnbildliche sehr gut, was diese Partei darstelle.

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Vor allem Publicity sieht darin der Fiftyfifty-Mitarbeiter und Streetworker Oliver Ongaro. Die AfD sehe sich ja gerne als „Law and Order“-Partei, so Ongaro. Also als eine Partei die gerne nach drastischen Gesetzen fordert und harte polizeiliche Maßnahmen unterstützt. „Und Axel S. kann gut handanlegen“, so Ongaro. Die Kandidatur lasse zudem die Vermutung zu, dass die früheren Taten durchaus ideologisch motiviert sein konnten.

Der „Macheten-Mann“ wurde beobachtet, wie er im Hofgarten Sträucher und auch das Zelt eines Obdachlosen zerstörte.
Der „Macheten-Mann“ wurde beobachtet, wie er im Hofgarten Sträucher und auch das Zelt eines Obdachlosen zerstörte. © Walter Hermanns

Die Männer und Frauen, die für die Ratsliste aufgestellt werden, vertreten die Bürger im Rat und sollten eine Vorbildfunktion haben, so OB-Kandidatin Marie-Agnes Strack-Zimmermann (FDP). Warum also gerade Axel S. nominiert wurde, sei ihr absolut schleierhaft. „Wahrscheinlich hat die AfD dringend Leute gesucht“, mutmaßt Strack-Zimmermann. Dabei habe man entweder drüber hinweg gesehen oder nicht genau hingeschaut, wer Axel S. sei. „Beides ist jedoch nicht hinnehmbar.“

Macheten-Mann wütete im Hofgarten

CDU-Fraktionschef Rolf Tups betont, dass er so jemanden nicht im Rat haben möchte. Er halte aber auch generell nichts von der AfD. „Diese Partei taucht nie offiziell irgendwo auf, wenn es um die Besetzung der Wahlbezirke geht. Das ist alles sehr nebulös und schwer zu packen, was die da treiben“, so Tups.

„Für uns wäre ein Kandidat wie der Macheten-Mann ein absolutes No-Go“, sagt Torsten Lemmer, Spitzenkandidat der Freien Wähler für den Stadtrat. „So einen politischen Irrläufer darf man nicht aufstellen.“

Als Macheten-Mann hatte S. über Monate für Schlagzeilen gesorgt: Er hatte im Hofgarten in mindestens einem Fall das Zelt eines Obdachlosen zerschnitten, Sträucher und Büsche niedergemetzelt. Das Amtsgericht verurteilte ihn wegen vorsätzlicher Sachbeschädigung zu 800 Euro Geldstrafe.