Düsseldorf. Weil er das Zelt eines Obdachlosen zerschnitt, musste der „Macheten-Mann“ eine Geldstrafe zahlen. Nun kandidiert er für die AfD im Stadtrat.
Die AfD präsentierte sich gerne als Partei, die für Recht und Ordnung steht. In Düsseldorf sieht man das offenbar nicht so eng. Denn sie hat Axel S. (76) als einen Kandidat in den 41 Wahlkreisen für die Wahlen zum Düsseldorfer Stadtrat am 13. September aufgestellt. Der Rentner hatte auch bei der Kommunalwahl 2014 für die AfD für den Stadtrat kandidiert. Da war er allerdings noch nicht als „Macheten-Mann“ in Erscheinung getreten und verurteilt worden.
Als Macheten-Mann hatte S. über Monate für Schlagzeilen gesorgt: Er hatte im Hofgarten in mindestens einem Fall das Zelt eines Obdachlosen zerschnitten, Sträucher und Büsche niedergemetzelt. Er wollte so Verstecke von Obdachlosen und schwulen Liebespaaren zerstören. Nachdem er im Juni 2019 von Mitarbeitern des städtischen OSD erwischt wurde, wurde er im Dezember vom Amtsgericht wegen vorsätzlicher Sachbeschädigung zu 800 Euro Geldstrafe verurteilt.
AfD-Wahlslogan: „Aus Liebe zu Düsseldorf“
Zur Wahl antreten dürfen Verurteilte, wenn ihnen nicht das aktive und passive Wahlrecht aberkannt wurde.
Die Kandidaten der AfD für die Wahlkreis sind bisher nicht veröffentlicht. Es seien aber alle 41 Wahlkreis mit Kandidaten besetzt, so die AfD. Sie muss die Liste ihrer Kandidaten für die Kommunalwahl am 13. September bis kommenden Montag, 27. Juli, um 18 Uhr beim Wahlamt einreichen. Die AfD wird nach eigener Angaben auch in acht der zehn Düsseldorfer Bezirksvertretungen antreten. Sie startet unter dem Motto „Aus Liebe zu Düsseldorf“ in den Wahlkampf.