Düsseldorf. Im Gleichstellungsausschuss wird ein neues Konzept für Frauenhäuser vorgestellt. Damit wird auf den Mangel an Frauenhausplätzen reagiert.
16 Plätze für Frauen und ihre Kinder gibt es in Düsseldorfs zwei Frauenhäusern. Doch das erfüllt bei weitem nicht den Bedarf nach Hilfe und Schutz. Jährlich müssen mehr als 100 Frauen in Düsseldorf, die sich hilfesuchend an die Frauenhäuser und die Frauenberatungsstelle wenden, abgewiesen werden.
Bekannt ist das Problem seit Jahren. Abhilfe soll nun mit einem neuen Konzept geschaffen werden, das Dienstag in der Sitzung des Gleichstellungsausschusses vorgestellt wird. Erarbeitet wurde es in Zusammenarbeit mit der Frauenberatungsstelle und den beiden Frauenhäusern, dem „Internationalen Frauenhaus“ der Awo und dem Haus des Vereins „Frauen helfen Frauen“.
Erstmals zentrale Anlaufstelle in Düsseldorf
„Wir sagen, es muss eine Akutaufnahme geben“, sagt Luzia Kleene von der Frauenberatungsstelle. „Eine Sofortaufnahme in der gefährlichen Situation, dann muss eine weitere Lösung für die Frauen gefunden werden.“ Genau das soll das neue Konzept leisten, das unter dem Namen „Clearingstelle“ geführt wird. Mit dieser soll erstmals in Düsseldorf eine zentrale Anlaufstelle für betroffene Frauen geschaffen werden.
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Als Vorbild dienen Konzepte aus Hamburg und Hannover. Dort gibt es schon seit einigen Jahren eine Zentralstelle, die 24 Stunden täglich Frauen an Frauenhäuser vermittelt, die sie akut aufnehmen können. In Düsseldorf sollen Frauen über diese neue Stelle in dafür bereitgestellte Wohnungen vermittelt werden. Im Gegensatz zu den bestehenden Frauenhäusern sollen hier nur einzelne Frauen, wenn nötig mit ihren Kindern, unterkommen und betreut werden, außerdem soll die Aufenthaltsdauer nur etwa drei bis fünf Tage betragen. In – parallel dazu laufenden – professionellen Beratungen soll dann mit den Frauen eine längerfristige Lösung gefunden werden.
Wohnungsmarkt erschwert Hilfe
In Frauenhäusern bleiben Frauen bisher zwar in den Umständen entsprechend günstigen Fällen nur etwa ein Wochenende, häufig jedoch deutlich länger. Grund ist die Knappheit auch auf dem Düsseldorfer Wohnungsmarkt, durch die nicht immer zeitnah eine neue Wohnung für die Frauen gefunden werden kann. Konkrete Wohnungen stehen für die neue Stelle noch nicht in Aussicht.
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„Wir haben uns mit der Grundstruktur des Konzeptes befasst. Für eine konkrete Umsetzung braucht es einen Beschluss der Stadt“, so Kleene. Trotzdem ist sie enthusiastisch: „Wir gehen einen Schritt weiter! Wir passen das Konzept weiter an, um dem Bedarf gerechter zu werden.“
Lokalpolitikerinnen fordern zusätzliche Frauenhausplätze
„Wir begrüßen das sehr“, sagt dazu Dorothea Düsedau, die für die SPD im Gleichstellungsausschuss sitzt. „Es wird eine Entlastung in den Frauenhäusern geben, sodass man sich dort auf die dortigen Bewohnerinnen konzentrieren kann.“ Sie findet aber auch, dass ein drittes Frauenhaus in Düsseldorf geprüft werden sollte. „Bei einer großen Stadt wie Düsseldorf reichen zwei Frauenhäuser auch mit dieser Clearingstelle nicht aus.“
Auch Angela Hebeler von den Grünen fordert mehr Hilfsangebote. „Wir brauchen auf jeden Fall zusätzliche Frauenhausplätze“, sagt Grünen-Sprecherin, die im Gleichstellungsausschuss den Antrag zum Konzeptes mit erstellt hat. Der Antrag, nach dem die Stadtverwaltung prüfen soll, wie viele solcher Plätze benötigt werden, wurde im Mai vom Stadtrat beschlossen.