Düsseldorf. Am Wochenende drängten sich zu viele Menschen in der Düsseldorfer Altstadt. Könnte eine Zugangsbeschränkungen das Problem lösen? Es gibt Skepsis.
In der Diskussion um mögliche Zugangsbeschränkungen zur Düsseldorfer Altstadt hält Frank Hermsen, Geschäftsführer der Altstadt Marketing GmbH, die Kontrolle von bestimmten Brennpunkten für sinnvoller und besser umzusetzen, als den Zugang zur kompletten Altstadt zu kontrollieren.
Auch er habe am vergangenen Wochenende beobachtet, dass sich zuviele Menschen in der Altstadt drängten und die geltenden Abstandsregelungen nicht eingehalten wurden. Den Vorschlag um mögliche Zugangskontrollen hält er deshalb für diskutabel: "Es ist notwendig, die geltenden Regeln anzuwenden."
Allerdings seien Kontrollen rund um die Altstadt schwierig umzusetzen, vor allem personell, so Hermsen. Stattdessen sollten sogenannte Hotspots, wo sich vermehrt Menschen aufhalten, gezielt kontrolliert werden. "Es war auch nicht die komplette Altstadt dicht." Besonders stark besuchte Orte seien etwa die Treppe am Burgplatz und die Rheinpromenade.
Gastronomen halten sich an Corona-Regeln
Das Problem sieht er vorrangig auf öffentlichen Flächen, weniger bei Restaurants und Kneipen: "Die Gastronomen tun schon eine ganze Menge. Sie sind durch den Lockdown zwar schwer gebeutelt, wissen aber um ihre Verantwortung."
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Zugleich bedauert Hermsen das gekippte Verbot von Außer-Haus-Verkauf von Alkohol am Nachmittag und Abend. Die Stadt Düsseldorf hatte die Regelung zum Bundesliga-Neustart eingeführt, sie wurde aber vom Düsseldorfer Verwaltungsgericht gekippt. "Vielleicht kann man dieses Verbot von Außer-Haus-Verkauf von Alkohol nochmal überdenken", so Hermsen.
Vorschlag von Ordnungsdezernent Christian Zaum
Die Diskussion um eine Zugangsbeschränkung zur Düsseldorfer Altstadt hatte Ordnungsdezernent Christian Zaum ins Rollen gebracht. Er hatte gegenüber dem WDR gesagt, dass Abstandsregeln nach den jüngsten Lockerungen kaum noch zu kontrollieren seien. Aber auch er schätzt den organisatorischen und personellen Aufwand als sehr hoch ein.