Düsseldorf. Der Düsseldorfer Flughafen hofft auf Finanzhilfe vom Land. Trotzdem bleibt Stellenabbau wegen des Einbruch beim Flugverkehr weiter ein Thema.

Der brach liegende Flugverkehr macht dem Düsseldorfer Flughafen zunehmend zu schaffen. „Die Aufrechterhaltung unserer Betriebspflicht auf Wunsch der Regierung kostet den Flughafen Düsseldorf derzeit rund zehn Millionen Euro pro Monat“, sagte ein Airport-Sprecher unserer Redaktion. „Diesen Kosten steht ein verschwindend geringer Restumsatz entgegen.“ Wie lange es dauern werde, bis der Luftverkehr wieder ein nennenswertes Niveau erreichen wird, ist aus Sicht des Flughafens derzeit noch nicht abzusehen. Aber: „Wir gehen von einer mehrjährigen langsamen Erholung aus.“

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„Das wäre eine große Hilfe“

Um die akuten finanziellen Auswirkungen der Krise auf das Unternehmen abzufedern, schöpft der Flughafen alle Möglichkeiten der Liquiditätssicherung aus. „Die Landesregierung plant für Unternehmen, die mindestens zu 50 Prozent in öffentlicher Hand sind, eine Haftungsfreistellung, um Finanzierungen sicherzustellen“, so der Flughafen-Sprecher. „Sollte das Parlament dieser Planung zustimmen, wäre das für uns eine große Hilfe.“

Verkehrsrückgänge von bis zu 30 Prozent

Unabhängig davon erwartet der Flughafen Düsseldorf in den kommenden Jahren Verkehrsrückgänge in Höhe von 20 bis 30 Prozent, auch wenn die genaue Ausprägung noch offen sei: „Um den wirtschaftlichen Auswirkungen zu begegnen, die sich aus dieser Entwicklung ergeben, werden wir in den kommenden Monaten ein Restrukturierungsprogramm diskutieren.“

Abbau von bis zu 600 Stellen im Gespräch

Bereits vor zwei Wochen wurde bekannt, dass der Flughafen bis zu 600 Stellen (von etwa 2400) abbauen will. Die Gewerkschaft Verdi kritisiert das heftig. Auch der Düsseldorfer SPD-Bundestagsabgeordnete Andreas Rimkus äußert sich scharf: „Statt mit der Keule auf die Kollegen einzudreschen und ihnen mit Arbeitsplatzabbau zu drohen, wäre es besser, sich wie bisher auch als verantwortungsvoller Sozialpartner zu zeigen.“ (gömi)