Düsseldorf. Wegen einer Rückholaktion der Türkei flogen hunderte Menschen vom Flughafen Düsseldorf ab. Am Mittwoch gab es Chaos, am Donnerstag nicht.

Nach der Aufregung um fehlenden Sicherheitsabstand am Düsseldorfer Flughafen am Mittwoch, hat sich die Situation am Donnerstag wieder entspannt. Am Vortag hatten sich sehr viele Menschen im Terminal-Gebäude vor den Checkin-Schaltern gedrängt – und anschließend vor den Sicherheitskontrollen im Flugsteig A, der als einziger derzeit geöffnet ist. Das Gedränge war über die flughafeneigene Webcam gut zu beobachten.

Es handelte sich vor allem um Fluggäste, die in die Türkei fliegen. Sie machten sich bei einer Rückholaktion der türkischen Regierung auf den Weg in ihre Heimat zu ihren Familien, weil am Donnerstagabend der Ramadan beginnt. Allein Turkish Airlines hatte am Mittwoch zwei Flüge von Düsseldorf nach Istanbul. Am Donnerstagmittag startete eine weitere Maschine der Fluggesellschaft in Richtung Istanbul.

Viel los im Terminal des Düsseldorfer Flughafens. Die Sicherheitsstände wurden am Mittwoch kaum oder gar nicht eingehalten. Der Flughafen reagierte – und am Donnerstag lief es geordneter ab.
Viel los im Terminal des Düsseldorfer Flughafens. Die Sicherheitsstände wurden am Mittwoch kaum oder gar nicht eingehalten. Der Flughafen reagierte – und am Donnerstag lief es geordneter ab. © Screenshot Webcam | Screenshot Webcam

Laut Flughafen hat sich die Lage dabei normalisiert. „Die Situation hat sich deutlich entzerrt“, meinte am Donnerstag Flughafensprecher Thomas Kötter auf Anfrage. Man habe den Check-in im Vorfeld tiefer in den Terminal gelegt und zudem nur jeden dritten Schalter besetzt, so dass die Reisenden nicht in Gefahr liefen, zu dicht gedrängt in der Warteschlange zu stehen.

Flughafen Düsseldorf: Airport-Verantwortlichen reagierten

Die Airport-Verantwortlichen hatten bereits am Mittwochvormittag reagiert. Zum einen wurde die Fluggesellschaft und der Handlingspartner angewiesen, „eine Situation am Check-in herzustellen, die den behördlichen Vorgaben entspricht“, zum anderen wurden die Reisenden via Lautsprecher angewiesen, den nötigen Mindestabstand einzuhalten. „Den Ansturm an Reisenden hatten wir so nicht kommen sehen“, so Sprecher Kötter am Donnerstag noch einmal.

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Mitarbeiter am Flughafen hatten sich am Mittwoch entsetzt gezeigt über die Situation am Flughafen. Einer sagte unserer Redaktion: „Es gibt keinen Sicherheitsabstand oder Eingreifen der Bundespolizei oder ähnlicher Ordner.“ Niemand lasse sich blicken, heißt es. Corona-Vorschriften würden im Terminal-Gebäude nicht befolgt, so der Vorwurf.

Verdi: Zu wenig Sicherheitsleute am Flughafen Düsseldorf im Einsatz

Auch die Gewerkschaft Verdi zeigte sich am Mittwoch bei der Ansicht der Bilder erstaunt: „Wir bemängeln die schlechte Organisation“, sagte Gewerkschaftssekretär Özay Tarim. Denn es seien lediglich 48 Sicherheitsmitarbeiter für die Fluggastkontrollen im Einsatz, die könnten unter den Sicherheitsvoraussetzungen die Menschen gar nicht ordnungsgemäß abfertigen. „Die Leute stehen dicht an dicht“, so Tarim. „Uns geht es insbesondere um den Gesundheitsschutz unserer Kolleginnen und Kollegen des Sicherheitspersonals.“

Türkei holt Staatsbürger zum Ramadan nach Hause

Das Fluggastaufkommen in die Türkei ist derzeit so groß, weil die türkische Regierung anlässlich des Fastenmonats Ramadan 25.000 ihrer Staatsbürger mit Sonderflügen der Turkish Airlines aus 59 Staaten nach Hause fliegt. Diese Rückholaktion hatte der türkische Vizepräsident Fuat Oktay am Freitag angeordnet. Die Reisenden werden nach der Landung in der Türkei in Quarantäne genommen und auf den Virus getestet.

Am Donnerstag gab es 20 Flugbewegungen am Düsseldorfer Airport. Normalerweise starten und landen an einem Tag Ende April rund 650 Maschinen in der NRW-Landeshauptstadt.

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