Düsseldorf. Der Jugendrat hatte sich für ein Verbot von Heizpilzen stark gemacht. Nun soll in Düsseldorf das Gespräch mit Gastronomen gesucht werden.

Könnten Heizpilze vor Gaststätten und Kneipen in Düsseldorf bald der Vergangenheit angehören? Der Umweltausschuss griff bereits vergangene Woche einen Vorschlag des Jugendrats von Ende Januar auf, der den Klimaschutz voranbringen will. Der Jugendrat fordert darin eine Abschaffung der Heizpilze, um den CO2-Ausstoß zu verringern. Der Umweltausschuss hat darauf die Verwaltung beauftragt, ihrerseits Gespräche mit dem Gaststättenverband und den Altstadtwirten zu suchen und das zu prüfen.

„Wir wollen bei dem Thema sehen, wie wichtig den Gaststätten und Kneipen die Heizpilze tatsächlich sind“, so Philipp Tacer (SPD), Vorsitzender im Umweltausschuss. Wenn jedoch ein Verbot kommen sollte, müsse dieses flächendeckend gelten damit kein Wirt benachteiligt wird. Es sei auch möglicherweise im Eigeninteresse der Wirte, wenn die Gäste im Innenraum der Gaststätten bleiben, um so mehr Geld dort zu lassen.

Anfrage nach Heizpilz-Verbot ist nicht neu

Gleichzeitig müsse mit den Wirten über Alternativen nachgedacht und darüber gesprochen werden. „Könnten mehr Decken helfen? Gibt es Elektro-Heizsysteme mit Ökostrom? Da müsste man mal schauen“, so Tacer. Der Fokus liege nicht auf einem Verbot, vielmehr wolle man zunächst mit der Branche diskutieren. Zudem wisse man noch nicht, ob ein Verbot durch die Kommune überhaupt zulässig ist, so Tacer.

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Die Anfrage nach einem Heizpilz-Verbot ist übrigens nicht neu. Bereits 2008 hatte die Grüne-Ratsfraktion einen Änderungsantrag vorgelegt, um Heizpilze in der Außengastronomie zu verhindern. Damals scheiterte der Vorstoß an einer fehlenden entsprechenden Satzung, so Iris Bellstedt, die damals den Antrag an den damaligen OB Elbes gestellt hat. Auch damals hätten Gespräche mit Wirten stattgefunden, „die nicht abgeneigt waren, auf Heizpilze zu verzichten“, so Bellstedt. Auch eine Art „positives Labelling“ sei denkbar, mit dem die Wirte werben können, wenn sie auf Wärmespender verzichten.

Gastronom befürchtet Umsatzeinbußen

In der Altstadt wird auch Gesprächsbereitschaft signalisiert, so Isa Fiedler, Sprecherin der Altstadt-Wirte. Es werde jedoch auch noch eine Umfrage unter den Mitgliedern der Altstadt-Wirte geben, um ein gutes Bild wiedergeben zu können.

Kritisch sieht Giuseppe Saitta, Geschäftsführer der Dehoga-Kreisgruppe Düsseldorf und Osteria-Inhaber, ein Verbot. „Die Leute, die draußen sitzen, sind meistens die Raucher. Denen muss man was bieten.“ Sie sorgen für wichtige Einnahmen. Sollte nach der Prüfung ein Verbot erfolgen, fehlten so Umsätze. „Dann kriegt die Gastronomie ein Riesenproblem.“

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) unterstützt hingegen die Forderung des Jugendrates. Heizpilze seien Klimakiller und produzieren bei maximaler Leistung nach Angaben des BUND bis 3,5 Kilogramm CO2 pro Stunde. So seien die Geräte aufs Jahr gerechnet ungefähr so schädlich wie ein Auto, das 12.000 Kilometer fährt.