Zwölf belastete Straßennamen sollen in Düsseldorf umbenannt werden. Das ist ein wichtiger Schritt für die Stadtgesellschaft.

Viele Anwohner in Urdenbach werden nicht erfreut sein über die Ergebnisse. Es kommt viel Papierkram auf sie zu. Eine ganze Siedlung im Düsseldorfer Süden wird jetzt wohl neue Straßennamen bekommen. Aber wer, der noch alle Sinne beisammen hat, will schon auf einer Straße wohnen, die nach dem Kolonialherren Carl Peters benannt wurde – nach einer der übelsten Gestalten der deutschen Kolonialgeschichte? Peters erhielt irgendwann den Beinamen „Hänge-Peters“ wegen seines brutalen Vorgehens in Deutsch-Ostafrika.

Auch interessant

Es wäre vom Stadtrat ein törichtes Vorgehen, den Empfehlungen des „Straßen-Beirats“ nicht nachzukommen. Die Mitarbeiter von Mahn- und Gedenkstätte und des Stadtarchivs haben nach monatelanger, intensiver Recherche Gutachten erstellt, die wirklich alles in der Biografie des Namensgebers berücksichtigten. Hier waren Fachleute am Werk, deren Urteil maßgebend sein sollte.

Straßen sollten in Düsseldorf nicht (mehr) die Namen von Kriegsverbrechern und Rassisten haben. Das ist ein wichtiges Signal in Zeiten wie diesen, in denen einige deutsche Politiker es erneut versuchen, eine antihumanistische Haltung hoffähig zu machen.