Düsseldorf. Ein Regionalexpress der Eurobahn ist Mittwochfrüh durch den Hauptbahnhof Düsseldorf gefahren - ohne zu Halten. Der Zug musste wenden.

Da haben die Fahrgäste wahrscheinlich große Augen gemacht: Ohne zu Halten ist am Mittwochmorgen ein voll besetzter Regionalexpress der Eurobahn durch den Düsseldorfer Hauptbahnhof gefahren. Der Zug musste wenden.

„Das war ein Fehler des Fahrdienstleiters der Deutschen Bahn“, sagte eine Sprecherin der Eurobahn. Die Fahrdienstleitung habe den Zug der Linie RE13 von Hamm in Richtung Venlo, Abfahrt in Düsseldorf Hauptbahnhof um 6.49 Uhr, fälschlicherweise auf eines der Ferngleise im Bahnhof geleitet, erklärte die Eurobahn-Sprecherin auf Nachfrage: „Dort aber dürfen unsere Züge nicht halten“.

Regionalexpress musste hinter dem Hauptbahnhof wenden

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Der Zug habe deshalb hinter dem Hauptbahnhof stoppen müssen. Der Triebfahrzeugführer sei dann in den Führerstand am anderen Ende des Zuges gewechselt, um den Zug letztlich an eines der S-Bahngleise zu fahren, wo die Reisenden dann aus- oder einsteigen konnten.

„Das Ganze war eine Sache von wenigen Minuten“, sagte die Eurobahn-Sprecherin. Die Fahrdienstleitung habe den Fauxpas laut Eurobahn schon vor der Einfahrt in den Hauptbahnhof bemerkt, habe aber nichts mehr daran ändern können, hieß es bei der Eurobahn. Dort versuchte man am Mittwoch, den Fall mit Humor zu nehmen: „Unsere Fahrgäste konnten eine kleine Extrafahrt genießen...“

Streik der Eisenbahn-Gewerkschaft ist vorerst ausgesetzt

Unterdessen ist der Streik der Eisenbahn-Gewerkschaft EVG bei der Eurobahn derzeit ausgesetzt: „Beendet ist er aus unserer Sicht noch nicht“, sagte die Sprecherin. Die EVG ist jetzt aufgerufen, in einer Urabstimmung über den jüngst ausgehandelten Tarifvertrag zu entscheiden, hieß es bei der Eurobahn.

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Zu Einschränkungen im Bahnverkehr komme es dennoch, sagte die Eurobahn-Sprecherin: „Unser Ersatzkonzept bleibt wie geplant bis Ende Januar bestehen“. Züge fahren deshalb nach wie vor vielfach mit einem statt mit zwei Zugteilen und haben entsprechend weniger Sitzplätze. Auf den Linien RB59 und RB66 bleibt es nachwievor beim ausgedünnten Takt: Züge fahren ein-, statt zweimal in der Stunde, berichtete die Eurobahn. Die zentrale Eurobahn-Werkstatt in Hamm-Heessen ist unterdessen seit Freitag wieder voll besetzt. Dort sei nun ein seit Dezember angehäufter Wartungsstau abzuarbeiten. (dae)