Düsseldorf. Fridays for Future in Düsseldorf: Dem Aufruf der Klimabewegung folgten am Freitag neben den streikenden Schülern auch zahlreiche Familien.

Tausende Menschen demonstrierten am Mittwoch mit der Klimabewegung Fridays for Future in Düsseldorf. Die Aktivisten sprechen von bis zu 20.000 Teilnehmern. Anlass war der von Greta Thunberg angestoßene weltweite Streiktag. Bei verschiedenen Kundgebungen im Stadtgebiet stellten die Klimaschützer konkrete Forderungen und kritisierten die Politik. Angemeldet hatten die Organisatoren lediglich 4000 Teilnehmer. Bei einer Pressekonferenz am Morgen vor der Demonstration erwarteten die Veranstalter bereits bis zu 12.000 Menschen. Am Ende sprachen sie von bis zu 20.000.

Aktivisten fordern Klimanotstand und Kohle-Aus

„Die Politiker provozieren eine Klimakatastrophe“, kritisierte Leonard Ganz von Fridays for Future Düsseldorf und bemängelte die gestrigen Klimaverhandlungen der Bundesregierung und den am Samstag, 21. September, startenden UN-Klimagipfel als nicht ausreichend. „Die Zukunft gehört uns und zukünftigen Generationen. Die Bundesregierung spielt wissentlich mit dieser Zukunft. Denn was wir heute machen, hat direkte Auswirkungen auf unser Leben“, erklärte Ganz. „Wir fordern, eine klimagerechten Stadt, dass die Mobilitätswende und Kohle-Aus umgesetzt werden und dass im Bund wie im Land der Klimanotstand ausgerufen werden“, sagte Ganz mit Nachdruck. „Dafür brauchen wir alle“, fuhr er fort. „Es müssen alle mitmachen, nicht nur Schüler.“

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Diesem Aufruf folgten die Menschen. Denn unter den Teilnehmern waren neben den vielen streikenden Schülern auch zahlreiche Familien mit Kindern, aber auch viele Ältere. Auch viele Verbände, Organisationen und Vereine hatten sich angeschlossen. Deutlich erkennbar mit Fahnen und Bannern vertreten waren die Diakonie, der Nabu, BUND, die Jusos, die Jungen Grünen und Amnesty International. Auch Aktivisten der Klimabewegung „Extinction Rebellion“ waren vor Ort.

Auch Oberbürgermeister Thomas Geisel war dabei

Die Demonstration startete am Corneliusplatz, zog über die Schadowstraße, bis sie in die Oststraße einbog. An der Kreuzung zur Immermannstraße teilte sich die Demo dann in zwei Züge auf. Der eine Zug war eine Tanzdemo, die zeigen sollte, dass Klimaschutz keine dunkle Zukunft voller Verbote sein müsse. Beim anderen Zug wurde mit einem „Die-In“ auf die möglichen Folgen des Klimawandels aufmerksam gemacht. Die beiden Züge vereinigten sich dann am wieder am Graf-Adolf-Platz, und es ging weiter bin zum Landtag. Dieser wurde dann symbolisch von den Demonstrierenden umzingelt, bevor es eine Abschlusskundgebung gab.

Auch Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel nahm an der Demonstration teil.   
Auch Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel nahm an der Demonstration teil.    © Stadt Düsseldorf

An der Demo nahm auch Oberbürgermeister Thomas Geisel teil, der Anfang der Woche seine Mitarbeiter zu Teilnahme animiert hatte. Wie eine Stadtsprecherin am Freitag sagte, seien dem Aufruf viele Mitarbeiter gefolgt – eine konkrete Zahl gebe es noch nicht. Die Angestellten mussten Gleitzeitstunden für die Demo nehmen. Auf der Demonstration unterhielt sich Geisel mit Schülern und macht einige Fotos mit ihnen.

Kritik an Bundes- und Landespolitik

„Wir finden es wichtig, sich für die nächste Generation einzusetzen“, sagten Marine (30) und Anne (31), die beide mit ihren Kindern im Kinderwagen dabei waren. Sie waren zum ersten mal bei einer Fridays for Future Demonstration. „Wir finden es wichtig, so eine Demo zu unterstützen, weil sich sonst nichts bewegt“, sagten auch Jan (22) und Helena (18) aus Düsseldorf. Klaus Lange (59) lobte das Engagement der Jugend: „Ich finde es toll, dass die jungen Leute sich so einsetzen“, meinte er. „Wenn wir nicht auf die Straße gehen, dann ändert sich nichts.“

Sarah Löffler, Sprecherin der Jungen Grünen Düsseldorf, kritisierte die Politik: „In Berlin finden wenig verspreche Verhandlungen im Klimakabinett statt und hier in NRW sabotiert Ministerpräsident Armin Laschet den Ausbau der erneuerbaren Energien“, sagte sie. „Deswegen ist es sehr wichtig, dass wir hier sind und fordern, dass sich etwas ändert.“