Düsseldorf. Dass Wohnen in Düsseldorf nicht günstig ist, wissen die Bürger der Landeshauptstadt zu genüge. Doch gerade Studierende zahlen hohe Mieten.
Dass Wohnen in Düsseldorf grundsätzlich nicht zum Schnäppchenpreis zu haben ist, wissen die Bürger der Landeshauptstadt zu genüge. Doch offenbar steigen die Preise für Wohnraum immer weiter, das steht in einer Studie der Universität Maastricht. Laut dieser müssen Studierende heute 16 Prozent mehr bezahlen als noch vor fünf Jahren. Und da gerade der studentische Wohnungsmarkt sehr lukrativ ist, müssen die Studierenden sich häufig kurzfristig eine Unterkunft suchen, nachdem sie die Zusage der Hochschule oder Universität bekommen haben.
Mieten „unerhört hoch“
Der wohnungspolitische Sprecher der Düsseldorfer Grünen, Harald Schwenk, erklärt: Das generelle Problem beim Wohnen, sind die Grundkosten.“ Zu wenig Wohnraum gebe es, laut Schwenk, nicht einmal – zumindest nicht auf lange Sicht, denn beispielsweise an der Merowingerstraße entstehen gerade neue Mikroappartements, die für Studierende genau richtig wären. Wären da nicht die Preise.
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„Selbst für Düsseldorfer Verhältnisse sind die Mieten mittlerweile unerhört hoch“, so Schwenk. Das liege an der Lobby, meint der Grünen-Politiker. Alle politischen Instrumente, die irgendwann einmal in der Öffentlichkeit diskutiert wurden, wie beispielsweise Mietpreisbremse oder eine neue Wohnungsgemeinnützigkeit wurden von der Lobby der Wohnungswirtschaft aufgeweicht. Kommunal sieht er da wenig Handlungsspielraum. „Die politischen Entscheidungen für den Wohnungsmarkt werden in Berlin getroffen“, erklärt Schwenk. Wohnen ist Angelegenheit des Bundes.
FDP sieht fast komfortable Situation
Doch keine Entscheidungen lassen sich in der Stadt so leicht messen, wie die zum Wohnungsmarkt: Auf gängigen Onlineplattformen werden WG-Zimmer in Düsseltal für 620 Euro, im Pempelfort für 610 Euro angeboten, das Zimmer zwischen 14 und 17 Quadratmeter groß. In Wersten gibt es die kompletten 31 Quadratmeter dann schon mal für 415 Euro – kalt natürlich und schnell vergeben.
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Der Kreisverband der FDP in Düsseldorf sieht derweil die Studierenden in der Rheinmetropole in einer fast komfortablen Situation. Auf NRZ-Anfrage schreiben sie: „Die Versorgung von Studierenden mit preiswertem Wohnraum begleiten und unterstützen wir politisch seit vielen Jahren. Deshalb ist die Wohnsituation für Studierende in Düsseldorf glücklicherweise nicht so angespannt, wie in anderen Städten.“
Der Ratsherr Mirko Rohloff erklärt zudem: „Durch die letzte Woche im Rat verabschiedete Wohnraumschutzsatzung stellen wir dauerhaft sicher, dass auch studentische Wohnungen in Zukunft nicht Zweckentfremdet werden.“ Zwei größere Vorhaben mit zusätzlichen 405 Wohneinheiten seien derzeit in Planung, so Rohloff. Doch eines der Wohnbauvorhaben wird durch einen privaten Investor finanziert. Ob dadurch die verlangten Mieten wirklich von Studenten und Studentinnen bezahlt werden können, mag bezweifelt werden.
97 Personen auf der Warteliste
Die Linke fordert in ganz NRW jährlich mindestens 100.000 neue Wohnungen mit unbegrenzter Sozialbindung. Wie viele Wohnungen mit Sozialbindung Düsseldorf bräuchte, ist unklar.
Beim Wohnungsamt sind derzeit 97 Studenten als wohnungssuchend gemeldet. Wie viele Studierende überteuerte Mieten zahlen und nebenher jobben statt zu studieren, um sich das leisten zu können, ist nicht bekannt.