Düsseldorf. „Noch schlechter als befürchtet“, findet FDP-Ratsfrau Lehmhaus den neuen Stadtstrand in Düsseldorf. Die Grünen setzen sich für den Strand ein.

Vor einer Woche hat der erste von drei Stadtstränden eröffnet. Und nur wenige Stunden nach dem Start gab es schon erste Kritik, vor allem bemängelten Besucher den fehlenden Sand. Jetzt meldet sich auch die Politik zu Wort,

FDP-Frau Monika Lehmhaus hat als Vorsitzende des Ausschusses für Wirtschaftsförderung ein besonderes Augenmerk aufs Stadtmarketing. Sie ist eine entschiedene Gegnerin der Stadtstrände. „Das sieht noch schlechter aus, als ich befürchtet habe.“ Die Foodtrucks und Container passten nicht zum Rheinufer und der Stadt- Silhouette. „Das ist nicht unser Niveau.“

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Düsseldorf sei in den letzten Jahren schöner geworden, sie wolle nicht, dass es hässlicher werde. Die Möblierung entspreche auch nicht den beschlossenen Entwürfen. Und nun müsse man sich für Jahre daran gewöhnen. Lehmhaus war es auch, die schon im Vorfeld den Begriff „Ballermannisierung“ prägte.

Grüne: Stadtstrand ist gut gemacht

Davon kann Iris Bellstedt von den Grünen aber nichts erkennen. „Der Stadtstrand ist gut gemacht und es war immer was los“, sagt sie. Stefan Wiedon (CDU) interessiert vor allem, was am KiT geplant ist. „Dieser Platz hat mehr verdient als die Container, die auch am Robert-Lehr-Ufer stehen.“

Er habe Bilder gesehen und sich das Ganze anders vorgestellt, „die Container, die uns die Planungsdezernentin gezeigt hat, sahen hochwertiger aus“, sagt Wiedon, der fürchtet, dass der Strand am KiT nicht dem Ambiente gerecht wird, „es sollten keine Dixi-Klos vor dem Sitz des Ministerpräsidenten stehen“. Auch an der langen Laufzeit – fünf Jahre mit der einseitigen Option auf Verlängerung – stört sich Wiedon.

Zweiter Stadtstrand wird jetzt eröffnet

Am 1. Juli soll der zweite Stadtstrand eröffnen – auf der Wiese vor dem KiT gleich neben der Rheinkniebrücke. Derzeit stecken die Entwickler Andreas Knapp, Kay Fromm und Matthias Böttger mitten im Aufbau, drei Container sollen oben an der Promenade platziert werden, der WC-Container in der Nähe der Kasematten.

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Dass es negatives Feedback gibt, „nehmen wir sehr ernst“, sagt Andreas Knapp, der weiter am Konzept feilt, der nach der Kritik an den kleinen Schirmen für noch mehr Schattenplätze sorgen will und an einer Konstruktion arbeitet, die schnell wieder abgebaut werden kann. Das ist die Auflage der Stadt, „wir können nicht einfach Sonnensegel im Boden verankern“, sagt der Stadtstrand-Erfinder.

Betreiber suchen weiteres Personal

Größere Mülleimer werden noch am Robert-Lehr-Ufer aufgestellt, für alle, die ihre eigene Verpflegung mitbringen. Die Gäste, die Getränke und Essen an den Containern und Foodtrucks ordern, bringen ihr Geschirr zurück, „wir geben alles nur gegen Pfand raus“, sagt Knapp. Inzwischen sei das Team gut eingearbeitet, die Macher sind sogar noch auf der Suche nach weiterem Personal. „Man sollte uns eine Chance geben“, sagt Andreas Knapp, der auch viel positives Feedback bekommen hat. (nika/ujr)