Düsseldorf. . Im Rathaus wird am Mittwoch hinter verschlossenen Türen der Betreiber für neue Treffpunkte am Rheinufer gekürt.

Düsseldorf soll nächstes Jahr drei Stadtstrände bekommen: am Robert-Lehr- und am Tonhallenufer sowie auf der Wiese vor dem Kit (Kunst im Tunnel neben dem Apollo-Varieté). Sie sollen sich von der Massengastronomie, wie es sie an den Kasematten gibt, abheben, bezahlbare Preise und ein nachhaltiges Konzept haben. Der Betrieb soll am 1. März des kommenden Jahres starten. Die wichtigsten Fakten:

Wer wird Strandherr? Die Stadtverwaltung schlägt den Politikern des Ordnungs- und Verkehrsausschusses heute hinter verschlossenen Türen vor, dass Verhandlungen aufgenommen werden mit der Küssdenfrosch GmbH. Sie hat mit ihrem Konzept bei der Bewertung die volle Zahl von 39 möglichen Punkten erreicht und die anderen drei Konkurrenten klar abgehängt. Der Zweitplatzierte erreichte lediglich 26 Punkte.

Küssdenfrosch ist bereits in Düsseldorf aktiv: Die Gesellschafter Andreas Knapp und Kay Fromm haben als Projektentwickler denkmalgeschützte Immobilien (Bilker Bunker an der Aachener Straße, Kloster Talstr.) entwickelt oder tun dies noch. Matthias Böttger ist langjähriger Betreiber der Florabar und als Caterer und Profikoch bekannt. Gemeinsam möchte das Trio die „Stadtstrand-Düsseldorf GmbH“ gründen.

Wie sieht das Konzept aus? Unter der Überschrift „Der geheimnisvolle Stadtstrand – Urlaub in Düsseldorf“ wollen die Bewerber den Strandgedanken neu interpretieren. So, wie ein Meeresstrand sein Gesicht durch die Gezeiten immer wieder verändert, soll sich „Der geheimnisvolle Stadtstrand“ täglich neu darstellen. Ähnlich wie am Schadowplatz, wo die Besucher die grünen Sitzmöbel verschieben, können die Strandnutzer die zur Verfügung stehenden Flächen nach Belieben nutzen und gestalten. Der Betreiber stellt dafür die Möbel zur Verfügung.

Am Tonhallenufer werden Events aus Sport und Kultur angeboten: Straßentheater, Tanzabende (Salsa, Tango), Modeschauen oder Skater-Events.

Auf der Wiese vor dem Kit und unterhalb der Rheinterrasse werden mobile Möblierungen eingesetzt. Diese Orte sollen für jedermann zugänglich sein. Es gibt keinen Zaun und keinen Verzehrzwang, Selbstversorgung ist ausdrücklich erlaubt – in dieser Kombination einmalig in Düsseldorf. Das gastronomische Angebot soll „Qualität zum fairen Preis“ und saisonale und lokale Produkte bieten.

Wie nachhaltig wird geplant? Es soll eine hochwertige Gestaltung geben, Biertische stehen nicht auf dem Bestellschein der Strandherren. Mit Geschirrspülmobilen, Mehrwegsystem und Kompost- oder Ökotoiletten wollen die Betreiber Düsseldorf einen „grünen Strand“ bescheren.

Der Aufbau morgens und der Abbau abends sind möglich, die Stadt möchte jedoch Verkehr vermeiden und Sanitär- und Kühleinrichtungen über Nacht stehen lassen. Alle übrigen Aufbauten werden abgebaut.

Gewünscht ist ein Exklusivvertrag über zehn Jahre, der Rat hatte fünf Jahre beschlossen. Laufen die Geschäfte gut, soll die Stadt am Umsatz beteiligt werden.