Düsseldorf. Ein jüdischer Geistlicher ist in Düsseldorf auf offener Straße antisemitisch attackiert worden. Nun ermittelt der Staatsschutz.

Rabbiner Chaim Barkahn ist in Düsseldorf nach eigener Aussage Opfer eines antisemitischen Vorfalls geworden. Er sei, als er mit der Kippa auf dem Kopf auf der Straße unterwegs gewesen sei, beleidigt und verfolgt worden, berichtete Barkahn am Dienstag auf Anfrage. Zuvor hatte er über den Vorfall auf Facebook geschrieben.

Der Staatsschutz habe Ermittlungen aufgenommen, sagte ein Polizeisprecher. Der Rabbiner habe zwar noch keine Anzeige erstattet, die Polizei werde den Vorgang dennoch verfolgen.

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„Das Gefühl, als Jude nicht mehr sicher zu sein in Düsseldorf“

„Gestern Abend bin ich zum ersten Mal als Jude in Düsseldorf bedroht worden“, berichtete Barkahn am Montag auf dem Facebook-Kanal Chabad Düsseldorf. „Leider habe ich nun zum ersten Mal das Gefühl, als Jude nicht mehr sicher in Düsseldorf zu sein. Ich hoffe dennoch auf bessere Zeiten.“

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Er sei seit 18 Jahren in Düsseldorf, und arbeite für die orthodoxe Gemeinde, sagte Barkahn. Dies sei der erste Vorfall dieser Art, sagte Barkahn auf Nachfrage.

Er habe den Mann am Sonntagabend noch freundlich gegrüßt, als dieser ihm begegnet sei. Plötzlich habe der Mann ihn laut beleidigt und begonnen, ihn zu verfolgen. „Ich hatte das Gefühl, gleich passiert etwas. Er lief hinter mir her, ich lief schneller. Es war ein sehr, sehr schrecklicher Moment.“ Er sei schließlich in das Gemeindezentrum geflüchtet. Er habe bereits mit der Polizei telefoniert und einen Termin vereinbart, sagte er.

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Zuletzt sorgte eine antisemitische Attacke auf einen 17-Jährigen im Juli 2018 bundesweit für Aufmerksamkeit. Der Jugendliche hatte damals berichtet, er sei in der Düsseldorfer Altstadt aus einer Gruppe heraus rüde beleidigt und dann angerempelt worden. Auslöser sei wohl eine Israel-Flagge gewesen, die er als Anstecknadel an seiner Kleidung trug. (mit dpa)