Düsseldorf. . Manch ein Düsseldorfer verzweifelt mit Blick auf die Prognosen der Wetter-Dienste. Mit 9 Grad wird es wohl der kälteste Mai in Düsseldorf bisher.

„Kräht der Hahn früh auf dem Mist, ändert sich das Wetter, oder es bleibt wie es ist“ – Diese Bauernregel lässt sich so oder so ähnlich auch auf Wettervorhersagen im Internet oder in Apps auf Smartphones anwenden. Denn so manch ein Düsseldorfer dürfte da ein ums andere Mal verzweifeln, wenn er wissen möchte, wie das Wetter in seiner schönen Stadt wird. Oft weichen die Prognosen – wenn manchmal auch minimal – voneinander ab.

Apps liefern unterschiedliche Prognosen

Für Mittwoch (15. Mai) ist man sich zumindest in einem Punkt sicher: Es wird irgendwie sonnig. Während auf wetter.de von Höchsttemperaturen von 16 Grad die Rede ist, geht man dort von einer Niederschlagswahrscheinlichkeit von sechs Prozent aus. Zudem soll ein mäßiger Wind (19km/h) aus Nordost kommen. Auf wetter.com geht man von „10 bis 15 Grad“ aus, dazu eine „lockere Bewölkung“ an Nachmittag und Abend. Die Niederschlagswahrscheinlichkeit wird auf null Prozent geschätzt, der Wind kommt mit zehn km/h aus Nordost. Auf wetteronline.de wird es „sonnig“, im Tagesverlauf weht aber „ein böig auffrischender Nordostwind“. Bei 16 Grad liegt die Niederschlagswahrscheinlichkeit zwischen zehn und 30 Prozent.

Am Wochenende: Schauerwetter und Gewitter

Die Experten vom Deutschen Wetterdienst (DWD) gehen von „16 bis 17 Grad“ aus. „Es wird recht schön, aber ein paar Wolken sind dabei“, so ein Sprecher. Donnerstag und Freitag sei mit stärkerer Bewölkung zu rechnen, von Osten her kann etwas Regen kommen. Am Wochenende sollen die Temperaturen zwar auf „22 bis 23 Grad klettern“, gleichzeitig gibt es aber auch „wechselhaftes Schauerwetter und vereinzelt Gewitter“.

Dass die Prognosen teilweise so unterschiedlich sind, liegt daran, dass „viele Anbieter unterschiedliche Daten verwenden“, so Guido Halbig, Leiter der Essener Niederlassung des DWD, die auch die Werte für Düsseldorf ermittelt. Beim DWD benutze man nur „die modernste Technik“, so Halbig, dazu gehört ein flächendeckendes Wetterradar. Anbieter können diese Daten kaufen, wenn sie wollen. „Was sie damit dann anfangen, liegt dann ganz bei ihnen.“

Verschiedene Rechenmodelle

Der Meteorologe erklärt auch, dass es verschiedene „Modelle“ gibt, anhand derer man die Vorhersagen trifft. „Es gibt etwa das deutsche, französische, amerikanische, kanadische Modell.“ Jeder kann selbst entscheiden, welches er verwende, es gebe dabei kein richtig oder falsch. Zugrunde liegen den Modellen „Rechenmodelle mit vielen mathematisch-physikalischen Gleichungen“.

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So viel lässt sich aber sagen: „Letztes Jahr war einer der wärmsten und trockensten Sommer im Zeitraum von Mai bis September“, so Halbig. Gleichzeitig war der Mai 2018 im Durchschnitt der wärmste Mai aller Zeiten in Düsseldorf mit 17,2 Grad. Den kältesten Mai hingegen gab es 1987 mit einer Durchschnittstemperatur von gerade mal 11 Grad. Und auch dieses Jahr ist der Mai in Düsseldorf auf einem guten Weg, zumindest einer der kältesten zu werden. Gerade mal bei 9 Grad liegt die momentane Durchschnittstemperatur. „Die elf Grad wird dieser Monat noch schaffen, aber sehr viel wärmer wird es im Durchschnitt nicht werden“, so Wetter-Experte Halbig.

26 Millimeter Niederschlag im Mai bisher

In Sachen Niederschlag ist dieser Mai gar nicht mal so schlimm, auch wenn es gefühlt Unmengen geschüttet hat. Doch die Datenerhebung des DWD sagt etwas anderes. Gerade einmal 26mm Niederschlag sind hier bisher gefallen. Der niedrigste Wert liegt bei zehn Millimetern im Mai 1989 für die NRW-Landeshauptstadt. Absoluten Rekord hält der Monat im Jahr 1984 – dort fielen 173 Millimeter Niederschlag.