Düsseldorf. Ein mutmaßlicher Auftrags-Brandstifter steht vor Gericht. Er soll ein Düsseldorfer Hotel angezündet haben. Beim Prozessauftakt schweigt der Mann.

Ein mutmaßlicher Auftrags-Brandstifter steht wegen achtfachen Mordversuchs in Düsseldorf vor Gericht. Beim Prozessauftakt am Landgericht äußerte sich der 29-Jährige am Dienstag nur zu seinem bisherigen Lebensweg und schwieg zu den Tatvorwürfen. Er sei 2014 nach Deutschland gekommen und habe in Düsseldorf bei einer Baufirma gearbeitet. 2015 habe er begonnen, Kokain und Amphetamin zu konsumieren, ließ der Kroate über seinen Anwalt erklären.

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Vor eineinhalb Jahren soll er nachts mit einem Komplizen fünf Liter Benzin im Eingangsbereich des Hotels Achteck in Garath verschüttet und angezündet haben. "Er nahm den Tod der schlafenden Gäste billigend in Kauf>, sagte Staatsanwältin Britta Zur. Ein Gast habe noch eine Matratze aus dem Fenster geworfen, bevor er hinterher sprang - und sich trotzdem die Wirbelsäule gebrochen. Ein weiterer erlitt beim Sprung aus dem ersten Stock leichte Verletzungen.

Angeklagter verrät Komplizen und Auftraggeber nicht

Laut Anklage waren dem Kroaten für die Brandstiftung 20 000 Euro versprochen worden. Der Tatverdächtige war elf Monate nach dem Brand festgenommen worden und sitzt seither in Untersuchungshaft. Zeugen und abgehörte Telefonate sollen ihn belasten.

Seinen Komplizen und seinen Auftraggeber habe er bislang aber nicht verraten. Das Feuer war in der Nacht zum 17. Dezember 2016 ausgebrochen. Es entstand ein Schaden von 200 000 Euro.

Polizei hatte öffentlich mit Video nach Tätern gefahndet

Zum Zeitpunkt des Brandes wurde das Hotel, das bei Monteuren aus Osteuropa beliebt war, von einer indischen Familie betrieben. Videos der Überwachungskamera zeigen zwei Brandstifter. Sie verschütten im Eingangsbereich eine brennbare Flüssigkeit, Sekunden später lodern Flammen auf.

Die Polizei hatte mit den Videos öffentlich nach den Tätern gefahndet. Den entscheidenden Hinweis auf den Mann habe ein Zeuge gegeben, erklärte Staatsanwältin Britta Zur. Der Prozess wird in der kommenden Woche fortgesetzt. (dpa)