Düsseldorf. Ein Auftrags-Brandstifter soll in Düsseldorf ein Hotel angezündet haben. Die Staatsanwaltschaft wertet die Tat als achtfachen Mordversuch.

Eineinhalb Jahre nach dem nächtlichen Brand eines Hotels in Düsseldorf beginnt an diesem Dienstag der Prozess gegen einen der mutmaßlichen Brandstifter. Dem 29-jährigen Angeklagten werden Brandstiftung und versuchter Mord in acht Fällen vorgeworfen. Laut der Anklage waren dem Kroaten für die Brandstiftung 20 000 Euro versprochen worden. Der Tatverdächtige war elf Monate nach dem Brand festgenommen worden und sitzt seither in Untersuchungshaft. Bisher habe er zu den Vorwürfen geschwiegen, sagte Staatsanwältin Bitta Zur.

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Von Christian Gerstenberger, Annabell Fugmann

Das Feuer war in der Nacht zum 17. Dezember 2016 ausgebrochen. Die Einsatzkräfte retteten elf Menschen aus dem 29-Betten-Hotel, drei von ihnen mit Drehleitern. Ein 22-jähriger Gast war in Panik aus dem Fenster im ersten Stock gesprungen und hatte sich schwer verletzt.

Zum Zeitpunkt des Brandes wurde das Hotel, das bei Monteuren aus Osteuropa beliebt war, von einer indischen Familie betrieben. Videos der Überwachungskamera zeigen zwei Brandstifter. Sie verschütten im Eingangsbereich eine brennbare Flüssigkeit, Sekunden später lodern Flammen auf. Die Polizei hatte mit den Videos öffentlich nach den Tätern gefahndet. Den entscheidenden Hinweis auf den Mann habe ein anonymer Zeuge gegeben, erklärte Staatsanwältin Britta Zur. Der Auftraggeber der Brandstiftung sei unbekannt geblieben. Der Angeklagte war in Tönisvorst festgenommen worden. (dpa)