düsseldorf. . Nach Protest aus der Politik wird das geplante Mega-Open-Air-Gelände an der Messe nun zum Thema im Rat. Bäume würden vorerst nicht gefällt.
Das Thema Baumfällungen verursacht in Düsseldorf derzeit großen Wirbel. Die Fraktion Tierschutz/Freie Wähler hat am Dienstag in einen offenen Brief an Oberbürgermeister Thomas Geisel und Beigeordnete Helga Stulgies darum gebeten, bis Mittwoch schriftlich zu bestätigen, dass auf Messeparkplatz P 1 „bisher weder mit Baumfällarbeiten oder Vorbereitungen begonnen wurde, noch das solche Arbeiten bis zur Ratssitzung am 22. März beauftragt und/oder durchgeführt werden“. Die Bestätigung kam dann auch von der Dezernentin.
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Also: vorerst keine Baumfällungen auf P 1, es wird laut Stulgies auch keine Vorarbeiten geben. Dem Vernehmen nach soll nun sogar erst bei der Ratssitzung am 3. Mai abgestimmt werden, ob an der Messe Bäume gefällt werden. Tierschutz-Ratsfrau Claudia Krüger sprach am Mittwoch von einem „großen Tag für Düsseldorf, für die Tiere und die Menschen“. Die Verwaltung achte das Recht der demokratisch gewählten Vertreter.
Sichtachsen schaffen
Ein Teil des Messeparkplatzes soll nach Plänen der Stadt für Großveranstaltungen mit bis zu 100.000 Menschen genutzt werden können. Kern sei eine bereits jetzt betonierte Fläche, auf der zudem bereits notwendige Starkstom-Anschlüsse gelegt seien. Gleichwohl wären auch Bäume zu fällen, „um Sichtachsen zu schaffen“, hieß es bei den Initiatoren.
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Für den „D.Live Openair-Park“, in dem Weltstar Ed Sheeran im kommenden Juli spielen soll, müssten angeblich mehr als 100 Bäume gefällt werden. Die Tierschutz-Fraktion hatte befürchtet, dass die Stadt noch vor der Ratssitzung am nächsten Donnerstag Fakten schafft. Sie hatte bereits Anfang der Woche einen Antrag für den Rat am 22. März gestellt, dass vorerst keine Bäume an der Messe gefällt werden dürfen. Die Baumschutzgruppe mit Andrea Vogelgesang an der Spitze fragt sich derweil, ob es tatsächlich bei der von der Stadt kommunizierten Zahl von 100 Bäumen bleiben wird oder am Ende nicht sogar viel, viel mehr Bäume abgeholzt werden.
Indes verzeichnen die Düsseldorfer Baumschützer einen ersten Erfolg – wenn auch nur vorübergehend. Die Stadt hat die Baumfällarbeiten auf dem Areal Am Trippelsberg in Holthausen vorläufig gestoppt. Dort soll auf dem Gelände, das vor dem Verkauf an die Firma „Log-Port“ aus Langenfeld der Stadttochter Industrieterrains Düsseldorf-Reisholz gehörte, eine 20 000 Quadratmeter große Logistikhalle gebaut werden. Eine Fällgenehmigung liegt dort aktuell wohl noch nicht vor, deswegen hat die Stadt die Arbeiten gestoppt. Die Arbeiten dürfen nun erst nach Erteilung einer Baugenehmigung fortgesetzt werden.
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