Düsseldorf. In Nähe des Düsseldorfer Hauptbahnhofes sollen zwei neue Wohngebiete entstehen. Dabei wird nicht nurWert auf studentisches Wohnen gelegt.

In der Nähe des Hauptbahnhofes sollen neue Wohngebiete entstehen. Zum Einen soll im Bereich an Harkortstraße/Mintropplatz ein neues Viertel errichtet werden, ebenso im Bereich der Erkrather Straße.

Bereits auf der Expo Real in München hatte Oberbürgermeister Thomas Geisel diese und andere Wohnprojekte vorgestellt. Das rund 17 000 Quadratmeter große Areal der ehemaligen Autoverladestation an der Harkortstraße wurde lange Zeit zu Bahnzwecken genutzt. Nun will der Projektträger und Berliner Investor GBI AG zwei Hotels, ein „smartment“, also Service Apartments sowie Studentenappartments als auch -wohnungen für rund 150 bis 180 Studierende schaffen.

So soll das neue Quartier aussehen.
So soll das neue Quartier aussehen. © Catella

„Eine andere Nutzung als für studentisches Wohnen ist auch nicht möglich“, sagt Clemens Jung von der GBI AG. Das habe etwas mit den Ruhezonen und dem Umgebungslärm zu tun. Die Voraussetzungen lassen kein familiäres Wohnen zu. Als Alternative würden sich nur noch eine gewerbliche Nutzung anbieten.

Generell soll so eine Nutzungsmischung aus Hotel, Gastronomie, Einzelhandel und studentischem Wohnen entstehen. Stadtsprecher Michael Frisch: „Der Siegerentwurf einer Mehrfachbeauftragung sieht die Planung von vier Baukörpern mit je acht Geschossen vor, die sich bezüglich der Höhenentwicklung in die umliegende Bebauung einfügt.“

Dabei werden die Baukörper sowohl zur Harkortstraße, als auch zu den Bahngleisen eine Vorderansicht ausbilden, um Hinterhofsituationen zu den Gleisen zu vermeiden. Zudem soll mit Backstein gebaut werden, „in Anlehnung an den denkmalgeschützten Hauptbahnhof“, so Frisch.

Zurzeit wird die frühzeitige Öffentlichkeitsbeteiligung vorbereitet; die Rechtskraft des Bebauungsplanes wird für Anfang 2018 angestrebt, heißt es seitens der Stadt. Insgesamt plane man dann mit einer Investition von rund 130 Millionen Euro, so Jung.

Rund 1000 neue Wohnungen entstehen auf dem alten Post-Gelände

Auf dem ehemaligen Areal der Paketpost an der Erkrather Straße sollen unter dem Investor Catella Project Management GmbH beim Projekt Grand Central (vorher „Living Central“) rund 1000 neue Wohnungen entstehen. Auch ein Park, eine Kita sowie Nahversorgungsmöglichkeiten sollen auf dem Gelände angesiedelt werden.

Eine Aufnahme aus vergangener Zeit - dennoch hängt das Schild noch immer am Gebäude.
Eine Aufnahme aus vergangener Zeit - dennoch hängt das Schild noch immer am Gebäude. © Katharina Gilles

Man will eine Anlage für alle Zielgruppen schaffen, sagt Klaus Franken von Catella. „Wir haben uns die Altersstufen 0 bis 100 gesetzt. Wir wollen auch Pflegeeinrichtungen auf der Fläche schaffen“, so Franken weiter. So sollen auch alte Leute, die in das neue Viertel ziehen, vor Ort bestens versorgt werden können. Auch für Kulturinteressierte soll das Viertel wie Geschaffen sein. „Wir sind hier direkt am Capitol und am Tanzforum. Dadurch entstehen auch Wechselbeziehungen“, so Franken.

Zu den Wohneinheiten gibt es ebenfalls schon klare Gedanken. „Statt des 100 Meter hohen Bürohochhauses unmittelbar am Bahngelände und des Hochpunktes an der Moskauer Straße sind nun drei 60 Meter hohe Wohnhochhäuser geplant“, heißt es seitens der Stadt. Die Hochhäuser sollen dabei wie Geschwister sein. „Sie gehören zusammen, aber sind doch verschieden“, erklärt Franken.

„Wir wollen ein urbanes Quartier schaffen“

Doch es soll „nicht nur ein Wohngebiet geschaffen werden“, sagt Klaus Franken. „Wir wollen ein urbanes Quartier schaffen, das Leben, Einkaufen vereint und so Kontakt zwischen den Menschen untereinander schafft.“ Und das alles fußläufig.

Mit Delugan Meissl, Jürgen Mayer H. und Eller und Eller sind drei Architekturbüros an dem Projekt beteiligt. Jedes Büro soll eines der drei Hochhäuser mit eigener Architektursprache realisieren.

Auch an der Straßenführung soll sich etwas ändern. Die Erkrather Straße soll in Zukunft nicht mehr vier-, sondern zweispurig werden. Dafür arbeitet man an der Moskauer Straße, durch die dann der Hauptverkehr fließen soll, so Franken.

Momentan arbeitet man bei dem Projekt auf die öffentliche Auslegung hin. „Die Rechtskraft des Bebauungsplanes wird für Ende 2017 angestrebt“. so Frisch.