Düsseldorf. Seit Monaten werden gerade Seniorinnen im Norden Düsseldorfs Opfer einer Raubserie: Die Täter reißen ihnen Ketten brutal vom Hals.

33 Fälle und bislang keine Spur der Täter – das ist die traurige Bilanz der Raub-Serie, die seit Monaten vor allem im Norden Düsseldorfs um sich greift. Die Kommission „EK Band“ konnte noch zu keinem Durchbruch in den Überfällen gelangen, bei denen Seniorinnen oft der Schmuck vom Hals gerissen wird. Die Herausforderungen, vor die die Polizei gestellt wird, sind hoch: „Wir haben es hierbei mit mehreren Tätern zu tun und das Gebiet, in welchem wir ermitteln, ist sehr groß“, sagt Polizei-Sprecherin Susanna Heusgen.

Als ob das nicht genug wäre, könnte die Täterzahl in Zukunft noch weiter steigen, „denn mittlerweile spricht sich rum, dass im Düsseldorfer Norden leichte Beute gemacht werden kann“, so die Polizei-Sprecherin. Solche „Versprechungen“ ziehen dann nicht nur organisierte Kriminalität an, wie etwa die drei Räuber, die sich als falsche Handwerker Eintritt in die Wohnung einer Seniorin verschafft haben, sondern auch Gelegenheitsdiebe, die schnelles Geld machen wollen und deshalb im Vorbeilaufen eine Kette vom Hals reißen.

Georg Jungbluth vom Seniorenrat des Stadtbezirks 6 fordert indes konkrete Maßnahmen: „Wir brauchen mehr Polizeieinsatz und eine bessere Beleuchtung, weil es teilweise immer noch viel zu dunkle Straßen in Unterrath gibt.“ Gerade in der kommenden Winterzeit könnte eine bessere Straßenbeleuchtung Seniorinnen mehr Schutz und Sicherheitsgefühl geben. „Der Wilseder Weg etwa ist teilweise überhaupt nicht beleuchtet. Ich als Frau habe bei Einbruch der Dunkelheit Angst, mich dort zu bewegen“, sagt Renate Löckenhoff vom Bürgerverein Unterrath und Lichtenbroich.

Bessere Beleuchtung soll für Sicherheit sorgen

Die Politiker der Bezirksvertretung sind zwar über die Vorkommnisse bestürzt, wollen aber abwarten, was die Polizei an weiteren Vorschlägen vorzuweisen hat: „In zwei Wochen findet eine öffentliche Sitzung der Bezirksverwaltung im Bürgeramt in Rath statt. Dort wird die Polizei über den bisherigen Kenntnisstand und weitere Maßnahmen berichten“, sagt Ralf Thomas, Bürgermeister des Stadtbezirk 6. „Ich habe volles Vertrauen in die Arbeit der Polizei und möchte ihr da auch nicht reinreden.“ Auch die Beleuchtung Unterraths ist ein wiederkehrendes Thema für den Bezirksbürgermeister: „Die Gaslaternen geben zu wenig Licht, doch LED-Lampen wollen die meisten nicht, weil sie zu ungemütlich sind.“ Thomas gibt aber auch zu: „Manche Ecken in Unterrath sind wirklich nicht genug ausgeleuchtet.“

Neben der Sitzung der Bezirksvertretung am 5. Oktober um 17 Uhr wird auch eine Infoveranstaltung des Seniorenrats am 30. September im Rathaus die Raubserie thematisieren.