Düsseldorf. . Im August wird eine Party mit über einer Million Besuchern gefeiert. „Das größte Volksfest, das es in diesem Land gegeben hat“, sagt OB Thomas Geisel.

Kirmes, Karneval, Japan-Tag oder Jazz-Rally – Düsseldorf ist riesige Feste gewohnt. Was Ende August in der Stadt geplant ist, soll aber alles toppen, was es bisher gab. Denn von 26. bis 28 August (Freitag bis Sonntag) starten das Land und Düsseldorf gemeinsam mit einem dreitägigen Bürgerfest den NRW-Tag unter dem Motto „70 Jahre NRW – 70 Jahre Landeshauptstadt Düsseldorf“.

„Das wird das größte Volksfest, das es in diesem Land je gegeben hat“, sagte Oberbürgermeister Thomas Geisel. In der Staatskanzlei stellte er mit Ministerpräsidentin Hannelore Kraft am Freitag das Programm vor.

Weit mehr als eine Million Besucher werden zum Fest erwartet. Und die erwartet bei diesem NRW-Tag, der im Jahr 2006 zum ersten Mal in Düsseldorf gestartet wurde und in den Folgejahren in anderen NRW-Städten durchgeführt wurde, ein buntes Programm: Allein 16 Bühnen sind im Stadtgebiet aufgebaut, mehr als 700 Aktionen sind geplant:

Rheinwiese Oberkassel: Blaulicht-Meile, Bundeswehr, Sport und Gesundheit, Weltkindertag. Viele Vereine präsentieren sich hier. Die „Kirmes-Fähre“ pendelt zwischen Altstadt und Rheinwiese.


  • Burgplatz: Hauptbühne mit vielen Konzerten, unter anderem mit Culcha Candela, aber auch den Düsseldorfer Symphonikern.

  • Johannes-Rau-Platz: Hier stellen sich alle Landesministerien vor.

  • Rheinwerft: NRW-Unternehmen und Industrie stellen sich vor.

  • Rheinuferpromenade: Hier präsentiert sich die Landeshauptstadt Düsseldorf mit den städtischen Tochter-Firmen.

  • Mannesmannufer: Präsentation der Kirchen aus NRW.

  • Maxplatz und Stiftsplatz: Chillout-Areas und Plätze der Ruhe.

  • Grabbeplatz: Präsentation von Kunst und Kultur aus dem Land.

  • Kunstmeile: Sie zieht sich vom Grabbeplatz durch Altstadt und Carlstadt bis zum Apolloplatz.

  • Marktplatz: Reserviert für Heimatvereine und Brauchtum aus ganz NRW.

  • Heinrich-Heine-Pavillon/Musikpavillon am Carschhaus: Hier präsentieren sich Chöre aus NRW.

  • Königsallee, Kö-Bogen, Graf-Adolf-Platz: Gourmet-Festival.

  • Schadowplatz: Schulen und Hochschulen stellen sich vor.

  • Rheinpark Bilk: Mehr als 70 Städte, Kreise und Regionen präsentieren sich als „Reiseland NRW“.

  • Hauptbahnhof: Musikbühne, Willkommens-Desk für Besucher.


  • Zuschuss von Land und Sponsoren

    „Eine Million Euro muss man schon hinlegen für so ein repräsentatives Fest“, sagte Oberbürgermeister Thomas Geisel. „Vielleicht sogar ein bisschen mehr.“ Den Großteil davon muss die Stadt selbst aufbringen, die vom Land einen Zuschuss von 300 000 Euro bekommt. Allerdings gibt es auch Sponsoren, die die Stadt finanziell unterstützen, darunter die Stadtsparkasse Düsseldorf und die Stadtwerke Düsseldorf. Das Land NRW gibt für seine eigenen Aktivitäten auf dem Fest noch einmal 200 000 Euro aus.

    In die Vorbereitungen des NRW-Tages sind 1000 Personen eingebunden. OB Geisel betonte, dass für Vorbereitung und Organisation keine professionelle Agentur eingeschaltet wurde.

    Helma Wassenhoven, die bei der Stadt den NRW-Tag koordiniert, betonte, dass es fast überall Mitmach-Aktionen geben wird: Darauf habe man Wert gelegt, man wolle den Menschen nicht nur Flyer in die Hand drücken. Außerdem wird es viele Spontan-Aktionen geben. So werden die Sänger der Deutschen Oper unangekündigt und irgendwo auf den Straßen anfangen zu singen.

    Vorfreude auf den NRW-Tag zeigte bereits die Ministerpräsidentin. „Ich freue mich, dass wir nach 2006 wieder in die Landeshauptstadt zurückkehren“, sagte Hannelore Kraft. „Hier wollen wir zeigen, wie schön und liebenswert Nordrhein-Westfalen ist.“ Und Düsseldorf werde zeigen, „wie vielfältig, heiter und lebenslustig unsere Stadt ist“, fügte OB Geisel hinzu.

    Das ist gut für Düsseldorf - ein Kommentar von Götz Middeldorf 

    Im Vorfeld des diesjährigen NRW-Tages gab es Krach: Denn erst die Düsseldorfer SPD machte das im Jahr 2013 zum Thema im Stadtrat. Denn weil die damalige Stadtführung unter CDU-OB Dirk Elbers glaubte, Düsseldorf als Landeshauptstadt brauche sich für die Ausrichtung des Festes zum 70. Geburtstag nicht zu bewerben, drohte die Bewerbungsfrist zu verstreichen.

    Verdammt überheblich und selbstherrlich, diese Denkweise der alten Stadtverwaltung, die im Rat von der damaligen schwarz-gelben Mehrheit (gegen die SPD) unterstützt wurde. So selbstherrlich, wie überhaupt das damalige Verhältnis unserer Stadt zur Landesregierung, zur Region und unseren Nachbarstädten vor allem im Ruhrgebiet.

    Doch das hat sich zum Glück geändert. Vor allem, und das muss klipp und klar gesagt werden, durch einen Mann: Thomas Geisel, der vor fast zwei Jahren dem damaligen und selbstherrlich regierenden Dirk Elbers eine krachende Niederlage beschert hatte.

    Geisel hat nicht nur wieder ein vernünftiges Verhältnis zu den Nachbarn hergestellt, sondern auch zur Landesregierung. Abgesehen davon, dass dies selbstverständlich sein sollte, können gute Kontakte und kurze Drähte nicht schaden. Geisel weiß das. Und er nutzt das. Das ist gut. Für Düsseldorf. Für die Düsseldorfer. Fürs ganze Land!