Düsseldorf. Bei einem Treffen von Schaustellern an einer Kegelbahn in Düsseldorf wurden Polizisten angegriffen. Schließlich umstellten 200 Beamte das Gebäude.
Die Düsseldorfer Polizei war Sonntagnacht im Großeinsatz in Mörsenbroich: Ein Schaustellertreffen in einer Sporthalle mit angegliedertem Partyraum und Kegelbahnen war dermaßen eskaliert, dass schließlich 200 Polizisten das Gebäude umstellten.
Gegen 20.30 Uhr wurde die Polizei zur Graf-Recke-Straße gerufen. Ein Zeuge hatte zuvor beobachtet, wie zwei Jugendliche dort einen Mann in einem Auto bedrängt und mit zwei weiteren Personen auf das Fahrzeug eingeschlagen hatten. Gegenüber den Beamten hätten die Verdächtigen die Angabe ihrer Personalien verweigert und sich äußerst aggressiv verhalten, berichtet die Polizei am Montag. Als es dann zu "gezielten Angriffen auf die Polizeibeamten" kam, seien drei Männer (41, 45 und 51 Jahre) in Gewahrsam genommen worden.
Tritte und Steinwürfe
Danach hätte eine etwa 30 Personen starke Gruppe die Einsatzkräfte massiv angegriffen. Die Polizei berichtet von Tritten und Steinwürfen. Die Beamten hätten daraufhin Mehrzweckstöcke und Reizgas eingesetzt. Dennoch sei es der aggressiven Gruppe gelungen, zwei der drei festgesetzten Männer zu befreien, sich in den nahegelegenen Partykeller zurückzuziehen und die Eingangstür zu verbarrikadieren. Dort hätten sich noch etwa 150 Personen befunden.
Die Beamten forderten weitere Verstärkung an, darunter auch Kräfte aus umliegenden Behörden sowie geschlossene Einheiten und Hundeführer. Rund 200 Polizisten umstellten schließlich das Gebäude, um die Personen im Inneren zu kontrollieren und Tatverdächtige aus der Gruppe zu ermitteln. Der Einsatz dauerte mehrere Stunden bis zum Montagmorgen.
Insgesamt kamen laut Polizei 20 Personen im Alter von 18 bis 51 Jahren ins Polizeigewahrsam. 17 von ihnen konnten nach Feststellung der Identität wieder entlassen werden. Sechs Beamte verletzten sich bei dem Einsatz leicht. Die Polizei hat mehrere Strafanzeigen, unter anderem wegen Widerstandes, Landfriedensbruchs, Körperverletzung, Beleidigung sowie Gefangenenbefreiung gefertigt. Die Ermittlungen dauern an. (we)