Düsseldorf. . Dagmar Hoyer wurde von einem Auto angefahren und von einem Einkaufswagen getroffen. Ein Passant stand ihr bei und kümmerte sich. Jetzt sucht sie ihn.

Wenn Dagmar Hoyer an dieses Jahr zurück denkt, dann besonders an den für sie so dramatischen 30. November.

An diesem Tag um 13.55 Uhr ereignete sich ein Unfall vor dem Supermarkt Kaufland an der Rather Straße in Düsseldorf-Derendorf. Dagmar Hoyer, die einen Einkaufswagen voller leerer Glasflaschen schob, kam an der Ausfahrt des Kaufland-Parkhauses an. Dieses Parkhaus hat eine Zufahrt mit einem starkem Gefälle, wodurch die Autos automatisch schneller an Fahrt aufnehmen. An diesem Tag war es sehr dunkel, und es regnete. Ein Pkw wollte nun aus dem Parkhaus rausfahren und übersah dabei Dagmar Hoyer.

Sie wurde durch die Luft geschleudert und landete auf der rechten Seite. Zu ihrem Unglück flog der Einkaufswagen, der bei dem Aufprall weggeschleudert worden war, nun auch noch auf ihren Rücken, so dass sie sich nicht von der Straße wegbewegen konnte. Ein Passant – wie sich später herausstellte war es Thomas Sch. (Name der Redaktion bekannt, wird aus rechtlichen Gründen aber nicht vollständig genannt) – befreite die Verunglückte vom Einkaufswagen samt Flaschen und trug die Frau auf den Fußgängerweg. Dort zog er seine Jacke aus und legte sie unter Dagmar Hoyer. Zudem hielt er einen Regenschirm über sie und redete beruhigend auf sie ein.

„Er hat sich so einfühlsam um mich gekümmert“

„Er hat sich so einfühlsam um mich gekümmert, von Anfang bis Ende, ein wildfremder Mann. Dass es heute so etwas noch gibt, finde ich beeindruckend“, berichtet Dagmar Hoyer.

Jetzt sucht sie ihren „Engel“ von damals. Sein Namen kennt sie aus dem Unfallbericht. Die Anschrift von Thomas M. durfte die Polizei nicht heraus gegeben. Es folgte eine haarkleine Suche im Internet. Dagmar Hoyer: „Ich habe seinen Namen sogar extra falsch in die Suchmaschinen eingeben, Buchstaben vertauscht, nur, um ihn ausfindig zu machen – aber bisher ohne Erfolg.“

Zurück zum 30. November: Betäubt vom Schock, aber noch im Beisein ihres Retters (und auch der Frau, die den Pkw gefahren hatte und sich sofort entschuldigte) rief Dagmar Hoyer ihre Schwester Heike Heise und ihren Kollegen Thorsten Bahl an. Diese sind ausgebildete Ersthelfer. Sie waren sofort zur Stelle, untersuchten die Verunglückte auf Verletzungen und riefen dann doch lieber einen Krankenwagen.

Von einem Strafverfahren gegenüber der Pkw-Fahrerin abgesehen

In der Klinik wurde festgestellt, dass Dagmar Hoyer Prellungen auf der ganzen rechten Körperseite und einen Bruch im Knie erlitten hatte. Die Düsseldorferin hat von einem Strafverfahren gegenüber der Fahrerin des Pkws abgesehen.

Doch nun sucht sie verzweifelt nach ihrem Retter. „Ich möchte mich unbedingt erkenntlich zeigen“, sagt sie. „Ob durch ein Essen oder Musical-Tickets – ganz egal. Ich hab ihm sogar eine Weihnachtskarte geschrieben und zehn Rubbellose gekauft, da ich seine Adresse allerdings nicht kannte und durch das Internet auch nicht herausgefunden habe, konnte diese nicht zugestellt werden.“

Nun hofft sie, dass sich auf diesen NRZ-Artikel hin Thomas Sch. melden möge, damit sie sich endlich ausreichend bei ihm bedanken kann.