Düsseldorf. . Melanie Dittmer gibt auf ihrer Facebook-Seite bekannt, dass es keine weiteren Märsche der islamkritischen Dügida mehr in Düsseldorf geben wird.

„Dügida“ hat aufgegeben. Organisatorin Melanie Dittmer hat auf ihrer Facebook-Seite bekannt gegeben, dass keine weiteren Demos in Düsseldorf mehr stattfinden werden: „Zur Zeit widme ich mich der Arbeit an der Basis im Rhein Sieg Kreis“, schreibt Dittmer. Dort wolle sie sich um „Identitäre Aktionen“ kümmern und „politische Schulungen“ organisieren.

Ob das Aus von „Dügida“ vielleicht daran lag, dass immer weniger Menschen an den Aufmärschen teilnahmen, dazu schrieb Dittmer nichts. Denn zuletzt kamen nur noch um die 35 Personen zu den Demos. Demgegenüber standen weit mehr als 2000 Gegendemonstranten unter anderem vom Bündnis „Düsseldorf stellt sich quer“.

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Das Bündnis ist froh darüber. „Es ist gut zu wissen, dass dieses Gedankengut hier keinen Raum hat“, so Sprecher Oliver Ongaro. „Ich bedanke mich bei allen, die geholfen haben, dass sich Dügida hier nicht etablieren konnte.“

5500 Gegendemonstranten

„Dügida“ steht für „Düsseldorf gegen die Islamisierung des Abendlandes“ und wurde im Dezember 2014 gegründet. Fast ein halbes Jahr lang, bis Mai 2015, demonstrierte die Gruppe regelmäßig montags rund um den Hauptbahnhof – und legte damit ganze Innenstadt verkehrstechnisch lahm. Während zum ersten Aufmarsch noch um die 450 Menschen kamen, wurden es mit der Zeit immer weniger. Was auch an den vielen Gegendemonstranten lag. Denn den 450 „Dügida“-Anhängern standen anfangs 1000 Personen gegenüber. Beim zweiten Aufmarsch waren es sogar 5500 Gegendemonstranten, zusätzlich wurden in der Stadt die Lichter ausgemacht, unter anderem am Rheinturm, am Riesenrad und an der Tonhalle.

Ab Mai legte „Dügida“ eine längere Pause bis in den September ein. Allerdings verzog sich die rechte Kundgebung dann relativ schnell nach Unterrath. Das war im November. Auch dorthin folgten die Gegendemonstranten. Anscheinend verging den Rechtsextremisten endgültig die Lust, denn von da an wurden bis Jahresende alle weiteren Märsche in Düsseldof abgesagt.

Der Spuk ist endlich vorbei - ein Kommentar von Götz Middeldorf 

Die fremdenfeindlichen, rechten Wirrköpfe der „Dügida“ haben die Nase voll und geben auf. Sie haben gemerkt, dass sie in Düsseldorf kein Bein auf die Erde bekommen. Der Zulauf war nie riesig, zuletzt war es nur noch ein versprengtes Häufchen, das in unserer Stadt rechte Stimmung gemacht hat.

Dass die Demos, die wegen der notwendigen Absperrungen, des großen Polizeiaufgebotes und der Gegen-Demonstrationen regelmäßig ein Verkehrschaos auslösten, endlich ein Ende haben, ist der Verdienst der Düsseldorfer: Ein breites Bündnis, unter anderem aus Kirchen, Gewerkschaften und dem OB, hat sich Woche für Woche gegen „Dügida“ gestellt und gezeigt, dass man so etwas hier nicht haben möchte. Der Spuk ist vorbei. Danke, Düsseldorf!