Düsseldorf. . Mit gepackten Koffern zum Düsseldorfer Airport fahren und günstig fliegen, wohin es einen verschlägt – das ist nicht mehr ganz so leicht und schon gar nicht billig.
Sommer und Sonne haben wir in Düsseldorf reichlich – fehlen noch Sand und Meer. Am weißen Strand mit Blick auf das türkise Wasser lässt es sich dann doch etwas besser entspannen, als auf Balkonien, denken viele. Zahlreiche Düsseldorfer haben ihre Ferien schon Monate vorher geplant. Andere hoffen auf ein Last-Minute-Angebot. Doch das ist dann oft teurer als erwartet: Der Trend in der Tourismusbranche geht weg vom günstigen Buchen in letzter Minute.
„Das klassische Last-Minute-Schnäppchen gibt es eigentlich gar nicht mehr“, sagt Heinz Korn, der ein Reisebüro in Wersten leitet. Man komme zwar auch noch innerhalb weniger Tage an Flug- und Hotelplätze, diese seien aber nicht billiger als bei langfristigen Buchungen – eher im Gegenteil.
Last-Minute-Buchung ist Verlustgeschäft für Veranstalter
Früher war es üblich, dass Veranstalter große Kontingente an Flug- und Hotelplätzen aufkauften, um diese dann im Laufe der Saison zu verkaufen. Am Ende blieb man in der Regel auf einigen Plätzen sitzen, die dann quasi verschenkt wurden. Viele Touristen machten sich das zu Nutze: Sie standen mit gepackten Koffern am Düsseldorfer Airport und hofften, für wenig Geld fliegen zu können – wohin war ihnen relativ egal. Oft klappte das.
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Diese Form von Schnäppchen war allerdings ein Verlustgeschäft für die Reiseveranstalter. Mit Beginn der internationalen Finanzkrise mussten viele Leute mehr auf ihr Geld achten, daher wurden die spontanen Billigflüge noch beliebter – schlecht für die Reiseunternehmen.
Diese begannen daher „konservativer zu planen“, wie es Torsten Schäfer vom Deutschen Reiseverband formuliert. Die Firmen reservierten keine Plätze in Fliegern und Betten in Hotels mehr im Vorfeld, sondern besorgten diese einzeln für jede Buchung. Das geht zwar zügig, wird aber tendenziell teurer, je kurzfristiger es ist. Eine Restpostenvergabe gibt es aber nicht mehr.
Spontan-Reisen zu klassischen Zielen: Mallorca, Kanaren oder Griechenland
Wer nicht auf jeden Euro achten will, kann trotzdem mit nur drei Tagen Vorlaufszeit verreisen.
Der Düsseldorfer Veranstalter Heinz Korn empfiehlt für spontane Reisen vor allem die klassischen Feriengebiete: Mallorca, die kanarischen Inseln oder auch Griechenland. „Touristen müssen keine Angst haben, wenn sie nach Griechenland fahren“, sagt Korn. Die Sperre an Bankautomaten gelten nur für Einheimische, Reisende kommen problemlos an ihr Geld. Da einige Geschäfte keine Kreditkarten mehr akzeptieren, sollte man trotzdem etwas mehr Bargeld mit sich führen.
Eine Woche Türkei-Urlaub für 400 Euro
Die Preise sind jedoch auch für Griechenland nicht wirklich billig. Für eine spontane Woche mit Flug und Halbpension sollte man etwa 600 Euro einrechnen. Auch in anderen europäischen Ferienregionen liegen die Preise im ähnlichen Sektor.
Wer auf die persönliche Beratung im Reisebüro verzichten will, kommt in der Regel günstiger ans Meer. Bei Preisvergleichen im Internet kommt man für eine Woche Türkei auf etwa 400 Euro.
Aber auch ohne die Last-Minute-Billigreise kann man den Sommer genießen. Badesee statt Ballermann ist immer eine Option...