Düsseldorf. Ein Gartenhäuschen nach dem anderen ging im Düsseldorfer Südpark in Flammen auf. Unter den Kleingärtnern ging die Angst um. Vor Gericht sagt der mutmaßliche Feuerteufel, er habe sich nichts vorzuwerfen.

Ein mutmaßlicher Serien-Brandstifter muss sich seit Montag in Düsseldorf vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem 39-Jährigen sechsfache schwere Brandstiftung vor. Der obdachlose Mann aus Frankreich soll psychisch krank sein und als schuldunfähig in einer geschlossenen Psychiatrie untergebracht werden. Vor dem Landgericht sollte er am Montag auf Anraten seines Verteidigers zu den Vorwürfen schweigen, sagte dann aber, er habe sich nichts vorzuwerfen.

In einer Laubenpieper-Kolonie im Düsseldorfer Südpark soll er im vergangenen Herbst eine Serie von Bränden gelegt haben. Verletzt wurde niemand. Weil die Kleingärtner aber auch hin und wieder in ihren Lauben übernachten, war die Zündelei durchaus brandgefährlich. "Es gab noch mehr Brandstiftungen, aber wir haben die Anklage auf sechs Fälle beschränkt", sagte der Staatsanwalt. Die Schäden summieren sich auf mehrere 10.000 Euro.

Brandstifter wegen Tomatenklaus festgenommen

Die Brandserie endete erst mit der Festnahme des 39-Jährigen. Im Prozess kam heraus, dass er in der Laubenkolonie schon einmal festgenommen worden war: wegen des Diebstahls von Tomaten. Die Polizei hatte ihn wieder auf freien Fuß gesetzt. Wenige Stunden später brannte es erneut.

Im Zeugenstand berichtete ein Kleingärtner-Paar am Montag, dass zunächst jemand ihre Küche demoliert und auch mit Feuer gespielt hatte. Schließlich sei ihr Häuschen bis auf die Grundmauern abgebrannt.

Nach Düsseldorf sei er nur gekommen, weil er vor einem Jahr von einer Mitfahrgelegenheit in Bonn abgesetzt worden sei, sagte der 39-Jährige. "Eigentlich wollte ich nach Bukarest oder Barcelona oder Paris oder Los Angeles oder Berlin." Stattdessen soll er sich in der Düsseldorfer Laubenkolonie eingenistet haben. Für den Prozess sind drei Verhandlungstage angesetzt. (dpa)