Düsseldorf. Knapp hundert Dügida-Anhänger standen Montagabend mehreren hundert Gegendemonstranten in Düsseldorf gegenüber. Beleidigende Parolen vor Moschee.

Auch Montagabend versammelten sich laut Polizei knapp hundert Anhänger der Dügida in Düsseldorf. An den Gegendemonstrationen nahmen mehrere hundert Menschen teil. Die Polizei bilanziert einen "überwiegend friedlichen Verlauf".

Der „Dügida“-Marsch könnte aber ein juristisches Nachspiel für Planerin Melanie Dittmer haben. Die Rechtsradikale hat beim Vorbeiziehen der rund 100 „Islamkritiker“ an der Moschee an der Adersstraße Parolen übers Megafon skandiert, die jetzt „in Absprache mit der Staatsanwaltschaft auf strafrechtliche Relevanz geprüft werden“, heißt es in einer Mitteilung der Polizei. „Diese Parolen gingen in Richtung Beleidigung der Betenden in der Moschee“, sagt Polizeisprecherin Susanna Heusgen. Dittmers Äußerungen wurden von den Beamten gefilmt und somit „beweiserheblich gesichert“.

Verbot der rechten Kundgebung?

Die Polizei will indes nicht bewerten, ob nach dem Vorfall am Montag ein Verbot der rechten Kundgebung möglich ist. „Das können wir nicht beurteilen, es kann auch nur einen Schritt nach dem anderen geben“, so Heusgen.

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An einer Stelle versuchten rund 50 Gegendemonstranten, die Sperrgitter mit Gewalt zu überwinden, die Einsatzkräfte setzten Pfefferspray ein, verletzt wurde laut Polizei niemand. Am Mintropplatz versuchte ein Demonstrant aus dem linken Spektrum, einem Polizisten heiße Suppe ins Gesicht zu schütten, teilt die Polizei mit. Der Mann wurde in Gewahrsam genommen und wegen versuchter gefährlicher Körperverletzung angezeigt.

Grünes Licht vom Verwaltungsgericht

Apropos Mintropplatz: Die Gemüter kochten dort wohl deshalb hoch, weil noch kurz vor Versammlungsbeginn grünes Licht vom Oberverwaltungsgericht für die Gegenprotestler kam. Der Zugang vom Mintropplatz aus zu einer Gegenkundgebung am Graf-Adolf-Platz wurde auf Weisung des Gerichts frei gemacht. Doch Augenzeugen berichteten, dass die Polizei eben dies verhindert haben soll. „Wir müssen auch erst einmal die andere Versammlung vorbei lassen“, erklärte Sprecherin Heusgen. „Da kann es schonmal zu Engpässen kommen.“

Um 20.30 Uhr war die Versammlung am Montagabend beendet. Die Sperrmaßnahmen konnten bereits ab 20 Uhr zurückgenommen werden. (wapi)