Düsseldorf. . Das von Rechten dominierte Bündnis “Dügida“ will Montag erneut in Düsseldorf demonstrieren. Gegner warnen, “Düsseldorf soll kein Dortmund werden“.

Es waren um die 300 Teilnehmer, die sich am vergangenen Montag am Düsseldorfer Hauptbahnhof zum "Abendspaziergang" des von der Pegida-Bewegung abgespaltenen "Dügida"-Bündnis versammelt hatten, und sie gehörten überwiegend zur rechten und der Neonazi-Szene. Kommenden Montag will Dügida erneut auf die Straße gehen. Zulauf aus breiten bürgerlichen Bevölkerungsschichten strebt man nun offenbar nicht oder nicht mehr an. Das stachelt die Gegner an.

"Düsseldorf darf kein Dortmund werden", sagt Oliver Ongaro, Organisator des Gegen-Bündnisses "Düsseldorf stellt sich quer". Er befürchtet, dass die bis Ende April und auch für Rosenmontag angemeldeten Dügida-Aufmärsche einzig dazu dienen sollen, dass Neonazis in Düsseldorf Fuß fassen, "ähnlich wie in Dortmund". Er warnt davor, dass die Landeshauptstadt dadurch zur "Naziaufmarsch-Hochburg" wird und fordert: "Alle sind aufgerufen, sich Montag den Rassisten in den Weg zu stellen."

Mehrere Kundgebungen vor dem Hauptbahnhof

Es spricht vieles dafür, dass Dügida sich am kommenden Montagabend erneut am Düsseldorfer Hauptbahnhof versammelt; die Polizei mochte sich dazu am Donnerstag noch nicht abschließend äußern. Man versuche, die Dügida-Organisatoren von einem anderen Platz oder Demo-Weg zu überzeugen, hieß es. Nach Aussage eines Polizeisprechers jedoch "beharrt Dügida wohl auf den Ort am Hauptbahnhof". Damit zeichnen sich auch erhebliche Verkehrsstörungen in der Stadt ab. Vor dem Hauptbahnhof laufen insgesamt 14 Bus- und Straßenbahnlinien zusammen, heißt es bei der Rheinbahn. Bei der jüngsten Dügida-Demo war der Verkehr dort schließlich für mehrere Stunden komplett gekappt, zumal der Aufmarsch insgesamt 5500 Gegner mobilisiert hatte.

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Auch für Montag sind inzwischen drei Gegendemonstrationen bei der Polizei angemeldet. "Düsseldorf stellt sich quer" ruft seine Anhänger für 17 Uhr vor den Hauptbahnhof. Das Gegenbündnis "Nodügida" um den Piraten-Ratsherren Frank Grenda hat als Versammlungsort den Platz zwischen Deutscher Post und Ufa-Kino reserviert, für eine Kundgebung ab 17.30 Uhr. Das Bündnis "Düsseldorfer Appell" lädt wohl erneut vor das DGB-Haus auf der Friedrich-Ebert-Straße.

"Dügida"-Demo in Düsseldorf

Die Anti-Islam-Initiative
Die Anti-Islam-Initiative "Pegida" hat in Düsseldorf nur wenige Teilnehmer auf die Straße gelockt. © Getty Images
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Die Anti-Islam-Initiative "Pegida" hat in Düsseldorf nur wenige Teilnehmer auf die Straße gelockt. © dpa
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Die Anti-Islam-Initiative
Die Anti-Islam-Initiative "Pegida" hat in Düsseldorf nur wenige Teilnehmer auf die Straße gelockt. © dpa
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Die Anti-Islam-Initiative "Pegida" hat in Düsseldorf nur wenige Teilnehmer auf die Straße gelockt. © dpa
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Die Anti-Islam-Initiative "Pegida" hat in Düsseldorf nur wenige Teilnehmer auf die Straße gelockt. © dpa
Es war der größte Polizeieinsatz des Jahres in der Landeshauptstadt.
Es war der größte Polizeieinsatz des Jahres in der Landeshauptstadt. © dpa
Die Gegendemonstrationen wurden von einem breiten bürgerlichen Bündnis von Parteien, Gewerkschaften und Initiativen unterstützt.
Die Gegendemonstrationen wurden von einem breiten bürgerlichen Bündnis von Parteien, Gewerkschaften und Initiativen unterstützt. © dpa
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Entscheidung über "Licht aus"-Aktion am Freitag

Die Polizei verweist am Donnerstag darauf, dass man mit den Dügida-Organisatoren noch im Gespräch sei. Konkretes zu den Demonstrationen will die Polizei an diesem Freitag bekannt geben. Auch über eine erneute "Licht aus"-Aktion seitens der Stadt werde erst am Freitag entschieden, hieß es im Büro von Oberbürgermeister Thomas Geisel.

Unterdessen versucht die Dügida-Spitze auf ihrer Facebookseite mit einem Appell an das nationale Gewissen Teilnehmer für die nächste Demo in Düsseldorf zu werben: Man werde am Montag "auch für unsere deutschen Trümmerfrauen" auf die Straße gehen. "Bitte Freunde einladen und teilen".