Dinslaken. Die Frage, ob die Hussel-Filiale in Dinslaken geschlossen wird, ist noch immer nicht geklärt. Eine ehemalige Mitarbeiterin äußert sich.
Und wieder einmal stellt sich die Frage: Schließt die Hussel-Filiale an der Neustraße? Noch ist diese Frage nicht geklärt. Noch ist alles offen. „Das wäre schade, wenn Hussel schließen würde“, sagt eine frühere Verkäuferin, die namentlich nicht genannt werden möchte. Für sie ist es eigentlich ein Novum, immerhin, sagt sie, „stecken für mich viele schöne Erinnerungen an meine Zeit im Süßwarenladen“. Nun, das wird nicht ausschlaggebend sein für die Entscheidung der Veba sweets GmbH aus Thüringen. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt. „Ich habe 1966 bei Mokka Rica gearbeitet“, erzählt die ältere Dame, „dann wurde die Kaffeerösterei von Hussel übernommen. Nebenan war gleich eine Eisdiele“, erinnert sie sich. Am heutigen Standort befinde sich Hussel bereits seit 21 Jahren.
1949 wurde das Süßwarengeschäft in Hagen gegründet, bereits 1957 vermeldete Hussel 100 Filialen. Gab es anfangs hauptsächlich Massenware, wurde die spätere Produktion auf hochwertige Produkte umgestellt. Im Laufe der Jahrzehnte wechselte Hussel mehrmals den Besitzer, bis das Geschäft zuletzt zur Deutschen Confiserie Holding gehörte. Nach einem Insolvenzantrag durch die drei Fachhandelsbetriebe Arko, Hussel und Eilles im Februar diesen Jahres signalisierte die Viba sweets GmbH aus Thüringen Interesse, sich an der Sanierung der Gesellschaften zu beteiligen. Der mittelständische Süßwarenhersteller verfügt über langjährige Erfahrung in der Branche und unterhält eigene Fachhandelsgeschäfte unter den Marken Viba und Heilemann.
Hussel plant Fortführung von 160 Standorten in Deutschland und Österreich
Geplant sind die Fortführung von rund 160 Standorten in Deutschland und Österreich, 600 Arbeitsplätze seien dadurch gesichert. „Nach einem intensiven Investorenprozess haben wir uns gemeinsam mit den Gläubigerausschüssen für einen Investor entschieden, mit dem große strategische Übereinstimmungen identifiziert und eine substantielle Zahl an Arbeitsplätzen gesichert werden konnten“, sagt Insolvenzverwalter Dr. Dietmar Penzlin aus Hamburg. Der wirtschaftliche Übergang werde zum 1. Mai erfolgen. „Mit Viba, Heilemann, Arko, Hussel und Eilles vereinen sich gleichermaßen traditionsbewusste wie innovative Marken in unserer Unternehmensgruppe. Aufbauend auf dem gemeinsamen Knowhow und neuen Ideen werden wir unsere Kunden überraschen und begeistern“, verspricht Corinna Wartenberg, Geschäftsführerin Vertrieb/Marketing der Viba sweets GmbH.
Nur welche Filialen überleben werden, das konnte derzeit niemand beantworten. „Die Gespräche laufen noch“, sagt Pressesprecherin Claudia Czerjak der NRZ. Es sei immer schwierig, Entscheidungen über Schließungen treffen zu müssen. Daher müsse man genau abwägen. Erst in einigen Wochen werde entschieden sein. Bis dahin müssen sich die Mitarbeiter der Dinslakener Filiale und die Kunden noch gedulden müssen. Aber wie bereits gesagt: Die Hoffnung stirbt zuletzt und in der Filiale ist man guter Hoffnung, denn das Geschäft läuft im Moment noch weiter. Das Süßwarengeschäft in Wesel ist zurzeit allerdings geschlossen.