Dinslaken. Hussel war in Dinslaken eines der wenigen Geschäfte, das im Lockdown geöffnet bleiben durfte. Wie sich Corona auch hier trotzdem ausgewirkt hat.

„Glück lässt sich kaufen - man nennt es Schokolade.“ So wirbt die Süßwarenkette Hussel für ihre Produkte. Das Geschäft in Dinslaken ist eines der wenigen in der Innenstadt, das in beiden Corona-Lockdowns geöffnet bleiben durfte und darf. Dennoch haben selbst in der Krise wohl zu wenige Menschen Glück in Schokoladenform gekauft: Die Deutsche Confiserie Holding (DCH) mit den Süßwarenketten Arko, Hussel und Eilles hat Insolvenzantrag gestellt.

Insolvenzantrag sei „unumgänglich“ gewesen

„Unser Unternehmen hat über den Corona-Schutzschirm Insolvenz in Eigenverwaltung beantragt,“ so das Unternehmen. Obwohl die Geschäfte - es handelt sich um Lebensmittelhandel - nicht schließen mussten, haben die Corona-Beschränkungen zum Aus geführt. Aufgrund der „nur noch sehr gering frequentierten Einkaufsstraßen und Shopping-Center“ sie der Insolvenzantrag unumgänglich gewesen. Der Geschäftsbetrieb werde „uneingeschränkt“ fortgeführt: Die Filialen bleiben geöffnet.

So lief das Geschäftsjahr in Dinslaken

„Wir hatten während des Lockdowns geöffnet, aber das wussten viele Menschen nicht“, berichtete eine Mitarbeiterin von Hussel Dinslaken der NRZ kurz vor dem zweiten Lockdown im Oktober. Der Ausfall durch den ersten Lockdown war noch nicht aufgeholt - da kam der nächste.

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Löhne und Gehälter über Insolvenzgeld gesichert

Das Amtsgericht Norderstedt in Schleswig-Holstein sei dem Antrag am Montag gefolgt, berichtet das Unternehmen. Löhne und Gehälter seien über das Insolvenzgeld für drei Monate gesichert, teilten die beiden vorläufigen Sachwalter Dietmar Penzlin und Tjark Thies mit.

>>Hintergrund

DCH betreibt nach eigenen Angaben unter den Marke Arko, Eilles und Hussel bundesweit rund 300 eigene Filialen, weitere Filialen und Franchisebetriebe in Österreich und Tschechien sowie rund 4000 Verkaufsstellen im Lebensmitteleinzelhandel und in Bäckereien. Die Unternehmensgruppe beschäftigt rund 1600 Mitarbeiter und erreichte zuletzt einen Jahresumsatz von 140 Millionen Euro.

Arko mit Eilles hatte im September 2018 Hussel übernommen. Der Zusammenschluss sollte „attraktive Größenvorteile“ und „Grundlage für gemeinsames Wachstum“ bilden. Arko war 1948 in Wahlstedt in Schleswig-Holstein gegründet worden, Hussel 1949 in Hagen. Eilles hatte Arko schon 2016 von J.J. Darboven übernommen. (aha/big/dpa)