Dinslaken. Die Stadtwerke Dinslaken investieren 346 Millionen Euro in die Wärmewende. Wie und wo das Geld genau eingesetzt wird - hier der große Überblick.
Der Millionenerlös aus dem Steag-Verkauf sei als „Grundstock für das Gelingen der Energiewende in Dinslaken“ erforderlich. Das betonen die Stadtwerke. Gemeinsam mit den Tochtergesellschaften investieren sie in den kommenden Jahren 346 Mio. Euro in die Energiewende. Diese Summe sei „nötig und validiert“, so der Versorger.
Nach aktuellem Stand gehen die Stadtwerke von einem Mittelzufluss von rund 90 Millionen Euro aus dem Steag-Verkauf aus. Nach Abzug von Anschaffungskosten, Darlehensrückführungen und Steuern soll ein Nettozufluss von 56 bis 60 Millionen Euro verbleiben. Das Geld sichere nicht nur die Versorgung der Dinslakener Bürgerinnen und Bürger nachhaltig und langfristig sondern komme auch der Stadt Dinslaken zugute. Diese könne sich „auch künftig auf ein erfolgreiches Wirtschaften und steigende Ergebnisse der Stadtwerke Dinslaken verlassen“, so das Unternehmen.
Den erforderlichen Investitionen in das Stromnetz liege unter anderem eine Untersuchung der Bergischen Universität Wuppertal zu Grunde, die den Bedarf an Netzverstärkungsmaßnahmen aufzeige. Für den Ausbau der Fernwärme erfolge eine Ermittlung des Investitionsbedarfs über den mit Bundesmitteln geförderten und unabhängig erstellten Transformationsplan nach dem BEW (Bundesförderung für effiziente Wärmenetze), den Wärmeversorger analog zur kommunalen Wärmeplanung zu erstellen haben.
So teilt sich die Summe auf
Maßnahmen mit einem Investitionsvolumen von 25 Millionen Euro allein für die Stabilisierung der Stromversorgung in Dinslaken wurden bereits umgesetzt oder auf den Weg gebracht: Der Bau der neuen Schalthäuser „Hiesfeld“ und „Krengelstraße“, die Errichtung eines Batteriespeichers und Maßnahmen zur Verstärkung des Stromnetzes. Weitere 25 Millionen Euro müssen für geplante Projekte angesichts der zu erwartenden höheren Belastung durch die Digitalisierung, Elektromobilität und Wärmepumpen bis einschließlich 2027 investiert werden. Zusammengefasst etwa 220 Millionen Euro werden werden bis 2025 in die Energiewende investiert.
Der größere Anteil des gesamten Investitionsvolumens verteile sich im Wesentlichen auf die Tochtergesellschaften Fernwärmeversorgung Niederrhein (FN), Fernwärme Duisburg (FD), FN Netz, den Fernwärmeverbund Niederrhein (FVN) und die Biowärme Dinslaken: Fast 100 Millionen Euro Investitionen entfallen auf den Stadtwerke-Konzern in diesem und kommenden Jahr für den Ausbau bei der FN Netz, der FD und bei FVN.
Projekte mit einem Investitionsvolumen von rund 70 Millionen Euro sind für die Errichtung von neuen Erzeugungsanlagen und Wärmespeichern zur Reduzierung des CO2-Ausstoßes in der Umsetzung.
In den Folgejahren kommen noch einmal rund 126 Millionen Euro hinzu. Ein solches, in der Geschichte der Stadtwerke Dinslaken in dieser Größenordnung bislang noch nicht gesehenes Investitionsprogramm „muss selbstverständlich auf soliden Füßen stehen“, so das Unternehmen.
Aus regulatorischen und aufgrund finanztechnischer Vorgaben müssen derartige Investitionen mit 30 bis 40 Prozent Eigenkapital unterlegt sein. Damit seien die per Ratsbeschluss den Stadtwerken Dinslaken zu diesem Zweck überlassenen Erlöse aus dem Steag-Verkauf „maßgeblich zur Umsetzung der erforderlichen Ziele notwendig und dokumentieren die nachhaltige und vorausschauende Entscheidung der Dinslakener Politik“.