Dinslaken. Dinslaken will in den kommenden fünf bis zehn Jahren eine Smart City sein. Zwei Services könnten aber noch in diesem Jahr starten.
Dinslaken hat sich auf den Weg zur Smart City gemacht. Die Stabsstelle Digitalisierung ist seit dem Herbst vollständig besetzt. Leiter Nils Gilges konnte nun im Ausschuss für Digitalisierung mit dem Leitbild zur Digitalisierung einen, wie er sagte, „Meilenstein“ der digitalen Transformation in der Verwaltung vorstellen. Im Rahmen dieses Leitbilds werden die konkreten Ziele und Maßnahme erarbeitet.
Dabei gilt es nicht nur, Verwaltungsakten, sondern auch Vorgänge und Abläufe zu digitalisieren. Am Ende sollen Bearbeitungswege verkürzt und transparent gestaltet werden: „Tägliche Abläufe sollen zügiger vonstatten gehen, ohne Umwege und Doppelarbeit“, so Gilges. Die Zuständigkeiten sollen klar geregelt und ersichtlich, das Arbeiten für die Verwaltungsmitarbeiter, aber auch das Beantragen von Leistungen durch Bürger sollen flexibel gestaltet werden. „Serviceorientierter“ soll die Verwaltung durch die Digitalisierung werden und „das Leben in der Stadt smarter gestalten“, so Gilges.
Auf dem Weg zum E-Government müssen eine Reihe gesetzlicher Vorgaben berücksichtigt werden. Dazu gehört etwa das E-Government-Gesetz NRW, das einheitliche Standards und Vorgaben für die elektronische Kommunikation und Verfahren in der Verwaltung zum Ziel hat, oder das Onlinezugangsgesetz, das Bürgern den digitalen Zugang zu Verwaltungsleistungen erleichtern soll. Außerdem müssen die Systeme definiert werden, die verwendet werden sollen – etwa Angebote des Kommunalen Rechenzentrums (KRZN) oder sogenannte EfA-Leistungen (Einer für Alle), die von anderen öffentlichen Institutionen entwickelt werden. Das sei nichts, was in einem Jahr zu bewerkstelligen sei, so Gilges, er sprach von einem Zeitraum von fünf bis zehn Jahren.
Fördermittel für Digitalisierung des Ausländeramts
Zwei Projekte werden allerdings vorgezogen: Durch NRW-Fördermittel im sechsstelligen Bereich ist es möglich, die Digitalisierung von Leistungen des Ausländeramts bis Ende des Jahres voranzutreiben, so Stadtkämmerer Achim Thomae. Dadurch sollen Dienste für die steigende Anzahl an Zuwanderern leichter abrufbar sein und das Ausländeramt soll zugleich entlastet werden. Die Zeitspanne bis Jahresende sei „sportlich“, so Gilges. Allerdings hofft die Stadt, die in diesem Rahmen entwickelten Elemente auch fürs Bürgerbüro nutzen zu können.
Außerdem soll im Juni – also dreieinhalb Jahre nach dem Ratsbeschluss – der erste Prototyp des Rats-TV in Dinslaken vorgestellt werden: die Möglichkeit also, Sitzungen der politischen Gremien digital zu übertragen und den Stadtverordneten gleichzeitig die Möglichkeit zu geben, digital abzustimmen.