Dinslaken. 30 Dinslakener Parteien und Organsationen rufen Samstag zur Demo auf. Hier sind die wichtigsten Infos zu Strecke, Zeiten, Rednern, Teilnehmenden.
„In Dinslaken schweigen wir nicht!“ Unter diesem Motto rufen 30 Parteien, Organisationen und Institutionen am Samstag, 27. Januar, 16 bis 18 Uhr, zur „Demo gegen den Rechtsruck“ auf. Angemeldet ist die Demo, die alle Dinslakener Ratsparteien organisiert haben, für 400 Teilnehmer, so die Kreispolizei. Die Behörde rechnet aber- wie bei vorherigen Demos gegen rechts in anderen Kommunen - mit „deutlich mehr“ Demonstrierenden, so Björn Haubrok, Sprecher der Kreispolizei.
Die Polizei ist entsprechend vor Ort, erwartet aber einen friedlichen Veranstaltungsverlauf. Dass die Innenstadt überfüllt sein könnte, wie etwa in Hamburg, fürchtet die Behörde nicht, weil es zeitgleich ähnliche Demos auch in anderen Kommunen im Kreis Wesel gibt -in Moers etwa.
Das ist die Strecke
Die Demo in Dinslaken startet um 16 Uhr auf dem Neutorplatz. Von dort geht es über die Neustraße, Duisburger Straße, den Altmarkt und das Rittertor zum Rathausplatz. Gegen 16.30 Uhr soll die Kundgebung vor dem Rathaus beginnen. Die Dinslakener Ratsfraktionen rufen auf: „Kommt am Samstag alle raus auf den Neutorplatz und lasst uns laut werden gegen rechtsextreme Netzwerke, Deportationspläne und die Feinde der Demokratie!“ Denn: „An uns kommen Blaue und Braune nicht vorbei, wenn wir zusammenstehen!“
Das sind die Redner
Die Parteien haben sich darauf verständigt, „dass wir die Bühne bereiten und den Aufruf angestoßen haben, aber keine eigenen Reden halten werden - aus Zeitgründen, aber auch um keinen Wahlkampf stattfinden zu lassen bei diesem Thema,“ heißt es auf Nachfrage. Sprechen werden Dinslakens Bürgermeisterin Michaela Eislöffel, Landrat Ingo Brohl, Caritas-Direktor Michael van Meerbeck, „Oma Renate“ für die Omas gegen Rechts, Marc Aurel Zehrt für das Kinder- und Jugendparlament, Alexandra Schwedtmann für die Evangelische Kirche, Liyardin Meier für die Bezirksschüler:innenvertretung Kreis Wesel und Yasimin Zorlu für den Integrationsrat und Gleich Gut e.V. Thomas Hecker macht Musik.
Diese Bürgermeister sind dabei
Neben Dinslakens Bürgermeisterin Michaela Eislöffel sind auch die Bürgermeister Dirk Haarmann (Voerde) und Dirk Buschmann (Hünxe) beteiligen sich an der Demo. Auch sämtliche Ratsfraktionen aus Voerde und Hünxe haben zur Teilnahme aufgerufen.
Darum machen sie mit
An der Demonstration werden sich auch viele Mitglieder der Pfarrei St. Vincentius beteiligen, sagt Pfarrer Barthel Kalscheur: „Es geht um die Verteidigung einer freiheitlich demokratischen Grundordnung und gegen die Wiederbelebung längst als überwunden geglaubter Ressentiments und Schuldzuweisungen im Gedankengut mancher Politiker, Identitärer und Unternehmer.“ Es gelte, ein „Zeichen gegen die jetzt öffentlich gewordenen Planspiele zu setzen, wie mit den vermeintlichen ‚Problemverursachern‘ in unserem Land umzugehen“ sei, so Kalscheur. Er freut sich, dass auch eine Gruppe Jugendlicher mit T-Shirts und dem Logo der Pfarrei bei der Demo vertreten sein wird.
Auch im Vorabend-Gottesdienst an diesem Samstag werde „das Anliegen der großen Mehrheit in unserem Land“ aufgegriffen. Es werde ein von christlicher Identität getragenes Plädoyer für die Würde jedes Menschen abgelegt. Er dankt allen, die „mit wachem Verstand und Mut und Entschlossenheit das Zeitgeschehen nicht nur distanziert verfolgen, sondern bereit sind, aktiv Einfluss nehmen.“
Die Arbeiterwohlfahrt im Kreis Wesel schließt sich ebenfalls der Demo an. Der AWO-Kreisvorsitzende Jochen Gottke: „Bei uns in der Arbeiterwohlfahrt stehen wir für Hilfe für jeden Einzelnen, wir sind sozialpolitisch engagiert. Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit, Solidarität und Toleranz, leben und erleben wir tagtäglich in unseren Einrichtungen.“ Eine Politik, die „Grenzen schließen“ und Slogans wie „Raus aus Europa“ propagiere, lehne die AWO ab.
Das Treffen in Potsdam, an dem auch Vertreter der AfD und der Werteunion teilgenommen haben, erinnere „stark an ähnliche Treffen und Abkommen des dritten Reiches.“ Einmal mehr zeige die AfD ihr „wahres Gesicht“: eine „zutiefst reaktionäre, diktatorische, eindeutig braune Gesinnung.“
Ebenfalls dabei sind die Dinslakener Karnevalsvereine: Sie wollen zeigen, dass „auch der Karmeval tolerant und bunt ist“, so Frank Winko-Bugenings, 2. Vorsitzender der KG Rot-Gold, die in dieser Session die Stadtprinzessin stellt.
Diese Parteien, Organisationen und Grupen rufen zur Demo gegen rechts auf
Diese Parteien und Organisationen beteiligen sich an der Demo und rufen dazu auf: SPD, CDU, Grüne, UBV, Die Linke, FDP, Die PARTEI, AWG, Caritasverband im Dekanat Dinslaken -Wesel, Gleich gut e.V., Bündnis gegen Rechts, Omas gegen Rechts, Eine Welt Gruppe Dinslaken e.V., Städte- und Partnerschaftsverein, Forum Lohberg, Diakonie, Aufsuchende Jugendarbeit (AJA), Kinderschutzbund, AWO-Kreisverband Wesel, DGB-Ortsverband Dinslaken, KiJuPa, Bezirksschüler:innenvertretung Kreis Wesel, Dinslakener Bündnis, Achso!, DITIB-Moscheegemeinde, Arrahma-Kulturverein, Evangelischer Kirchenkreis, Katholische Kirche, Pfadfinder St. Vincentius Dinslaken, „Rendezvous nach Ladenschluss“. Auch sämtliche Ratsfraktionen in Voerde und Hünxe rufen zur Teilnahme an der Demo in Dinslaken auf.