Dinslaken. Die Stadt hat geprüft, ob im Tribünenhaus der Trabrennbahn eine Übergangsunterkunft eingerichtet werden kann. Diese Ausgaben fallen an.

  • Rat entscheidet am 12. Dezember
  • Stadt hat nach geeigneten Objekten gesucht
  • Caritas soll die Betreuung der Menschen übernehmen
  • Neue Containeranlage für die Fliehburg

Die Stadt möchte das Tribünenhaus auf dem Gelände der Trabrennbahn als Übergangsunterkunft für Flüchtlinge herrichten. Über das Vorhaben haben die Dezernenten Dr. Tagrid Yousef und Dominik Bulinski am Dienstag im Hauptausschuss berichtet. Für den Rat, der am 12. Dezember tagt, liegt eine ausführliche Beschlussvorlage vor. In dem Gebäude können nach Angaben der Verwaltung bis zu 188 Menschen untergebracht werden. Die Betreuung soll die Caritas übernehmen.

Immer mehr Menschen kommen nach Dinslaken, die ihre Heimatländer verlassen haben. Die vorhandenen Plätze in der Fliehburg und im Hardtfeld reichen aber nicht mehr aus. Es sei bisher gelungen, alle schutzsuchenden Menschen unterzubringen, die durch das Land NRW zugewiesen wurden. Nun aber müssten die vorhandenen Unterbringungskapazitäten ausgebaut werden, so die Stadt.

Deshalb wurde das Tribünenhaus ausgewählt

Bis diese Erweiterung umgesetzt ist, möchte die Verwaltung vorübergehend Plätze im ehemaligen Tribünenhaus einrichten. Die Verwaltung sei bemüht, schnellstmöglich einen Umzug innerhalb des Stadtgebietes zu veranlassen. Und das Gebäude lasse sich recht schnell herrichten. Bis Ende Januar sollten die notwendigen Arbeiten abgeschlossen sein, hieß es dazu von Seiten der Verwaltung im Hauptausschuss.

Informationsveranstaltung für Anwohner

Anwohner des Bärenkamp-Carrees und der Alleestraße werden von der Stadt am Samstag, 9. Dezember, über die Pläne informiert. Um 11 Uhr beginnt die Veranstaltung im Tribünenhaus. Die Stadtverwaltung möchte dort für kurze Zeit Plätze für schutzsuchende Menschen einrichten.

„Alle Akteure und Akteurinnen vor Ort werden für ein friedvolles und ruhiges Zusammenleben Sorge tragen. Mir liegen Transparenz sowie eine unterstützende Nachbarschaft sehr am Herzen. Daher lade ich zu dieser Informationsveranstaltung ein“, erläutert Bürgermeisterin Michaela Eislöffel.

Innerhalb der Stadt habe man sich nach geeigneten Grundstücken und Objekten umgeschaut, so Baudezernent Dominik Bulinski. Das Tribünenhaus stehe kurzfristig zur Verfügung und weise eine entsprechende Infrastruktur vor. In dem Gebäude würden alle Anforderungen in Bezug auf Größe, Kochmöglichkeiten und Sanitäranlagen erfüllt. Zusätzlich werden Container mit Dusch- und Waschmöglichkeiten im Außenbereich aufgestellt.

Dieses Personal ist vorgesehen

Für die Betreuung der Menschen und den Betrieb der Unterkunft sorgt der Caritasverband. Wie es in der Vorlage für den Rat heißt, sollen so auch die Synergieeffekte im personellen Bereich genutzt werden, da sich Caritas-Mitarbeiter bereits um die geflüchteten Menschen kümmern, die in der Fliehburg und im Hardtfeld untergebracht sind. Zudem wird die Caritas auch für die Innenausstattung sorgen. Vorgesehen sind zwei Sozialarbeiter, Hausmeister und eine Reinigungskraft. „Für die nicht durch Betreuungspersonal abgedeckten Zeiten wird, analog zum Rahmenvertrag, ein Pförtnerdienst eingerichtet“, so die Verwaltung. Die Einrichtungsgegenstände richten sich von Qualität und Anzahl her nach dem in der Fliehburg und im Hardtfeld vorgehaltenen Standard.

Neue Container für die Fliehburg

Daneben gibt es Maßnahmen, die auf dem Gelände der Fliehburg umgesetzt werden sollen. Um in Zukunft ausreichend Plätze zu haben, die Stadt geht von weiteren Zuweisungen aus, wird in der Fliehburg auf der Fläche des inzwischen abgerissenen Hauses Nr. 12 eine Wohncontaineranlage in Modulbauweise über zwei Etagen mit Platz für bis zu 76 Personen errichtet. Hier schlägt die Verwaltung vor, fabrikneue Container anzuschaffen. Das Angebot, eine gebrauchte Anlage für 1,57 Millionen Euro zu erwerben, die bis Ende des Jahres noch als Bürotrakt genutzt wird, empfiehlt die Verwaltung nicht.

Die neue Anlage schlägt mit 2,31 Millionen Euro zu Buche, für die Herstellung des Fundamentes, der notwendigen Anschlüsse und für die Anschaffung der Küchen fallen laut Verwaltung noch einmal 300.000 Euro an. Die Einrichtungskosten für das Tribünenhaus schätzt die Stadt auf rund 150.000 Euro, die Personalkosten auf 300.000 pro Jahr und die Miete für die Sanitärcontainer auf 50.000 pro Jahr. Zur Deckung dieser Kosten stehen, wie die Verwaltung mitteilt, Mittel vom Bund in Höhe von drei Millionen Euro zur Verfügung. Darüber hinaus sind noch 1,32 Millionen Euro im Haushalt für dieses Jahr verfügbar.