Dinslaken. Beim ersten Dinslakener Tulpenmarkt des Rotary-Clubs Dinslaken-Walsum im Burginnenhof gab es sogar eine eigene Dinslaken-Tulpe. So sieht sie aus.

Tulpen im Herbst? Ja, richtig gelesen! Auf Dinslakens erstem Tulpenmarkt im Burginnenhof haben alle Liebhaber der farbenfrohen Frühlingsblume die Chance sich reichlich mit den entsprechenden Zwiebeln einzudecken, denn, sollen die Tulpen im Frühjahr die heimischen Gärten schmücken, so müssen diese bald gesetzt werden. Es gilt dabei: doppelt so tief wie die Zwiebel hoch ist.

15.000 Tulpenzwiebeln in den unterschiedlichsten Farben und Arten wurden an diesem Wochenende vom Rotary-Club Dinslaken-Walsum auf dem Tulpenmarkt im Burginnenhof angeboten. Der kleine Markt lud mit verschiedenen Speiseangeboten und einer gemütlichen Atmosphäre zum Verweilen ein, doch es ging auch um Artenschutz- und Artenvielfalt, besonders aber um Aufklärung.

Die Dinslakener Tulpe in den Stadtjubiläums-Farben.
Die Dinslakener Tulpe in den Stadtjubiläums-Farben. © FUNKE Foto Services | Rainer Hoheisel

Informationen zu Insektenhotels

Diese Aufgabe übernahm der NaBu Kreis Wesel und informierte die Besucherinnen und Besucher beispielsweise über die Wichtigkeit von qualitativ hochwertigen Nisthilfen ,,Insektenhotels” oder deren unbedingt notwendige Nähe zu Blüten, zur Erstversorgung der frisch geschlüpften Insekten und das zu jeder Jahreszeit. Denn es sei längst nicht nur die Honigbiene, die die Bestäubung der Pflanzen übernimmt, erzählte Dr. Wilhelm Podlatis, Mitglied beim NaBu und Rotaryclub, sowie Gründer der Naturstiftung Niederrhein.

Die Honigbiene ist gar nicht in der Lage alles zu bestäuben. Wildbienen sind da dringend notwendig genau wie Hummeln, die die effektivsten Bestäuber sind” erklärte Podlatis beim Tulpenmarkt im Burginnenhof. Ratsam sei es daher beim Blumenpflanzen vor allem auf regionales Vorkommen, statt auf volle Blüten zu achten. Da kommt die Tulpe wieder ins Spiel, denn sie ist schön und, umso wichtiger, regional, also ideal für unsere Insekten. Auf dem Tulpenmarkt können die Käufer sogar extra Schmetterling- und Bienenfreundliche Tulpen- und Saatmischungen erwerben. Am Samstagnachmittag gab es für die jüngsten Besucher die Möglichkeit, Saatbomben herzustellen.

Die Initiative stammt von Rotary Mitglied Josef Vogt und seiner Beziehung nach Schagen, Nordholland, eine Gegend, die für ihre scheinbar endlosen Tulpenfelder bekannt ist. Der dortige Rotaryclub veranstaltet einen ähnlichen Markt und inspirierte Vogt eine Adaption davon nach Dinslaken zu bringen. Der Erlös geht an soziale Projekte auf lokaler und internationaler Ebene, wie das Frauenhaus Dinslaken oder ein globales Rotaryprojekt zur frühzeitigen Erkennung von Gebärmutterhalskrebs.

Tulpenmarkt soll zu jährlicher Veranstaltung werden

Unterstützung für das Projekt kam vom Innerwheelclub Wesel-Dinslaken-Walsum und der Wirtschaftsförderung der Stadt Dinslaken, erzählte Josef Vogt. ,,Wir haben gemeinsam eine Tulpe für Dinslaken ausgewählt” berichtete er. Die Sorte ,,Spitzbergen” in zartem lila und weiß ähnelt den Farben des Logos zum 750-jährigem Stadtjubiläum und erfreut sich großer Beliebtheit. Knapp zwei Stunden nach Marktöffnung sind rund 2000 Zwiebeln der ,,Dinslaken-Tulpe“ vergriffen und damit so gut wie ausverkauft. Der große Andrang spricht für sich und bedeutet für den Rotary Club und Josef Vogt besonders eins: Der Tulpenmarkt soll zu einer jährlichen Veranstaltung werden. Eine Ode an den Frühling zum Herbstbeginn, eine Erinnerung an die Bedeutsamkeit unserer direkten Umwelt, ein Ort zum Verweilen, zum Tulpen kaufen.