Dinslaken. Wegen Betruges und Unterschlagung stand ein Niederländer (41) vor Gericht. Auch in Dinslaken schlug er zu. So endete der Prozess.
Wegen Betrugs und Unterschlagung muss ein 41-jähriger Niederländer für viereinhalb Jahre hinter Gitter. Der Mann hatte sich unter anderem in Dinslaken gegenüber Autohändlern als Kaufinteressent für hochwertige Mittelklassefahrzeuge ausgegeben. Doch die vereinbarte einstündige Probefahrt nutzte er auf ganz eigene Weise: Er verschwand mit den teuren Autos.
Drei Verhandlungstage
Die Anklage war von 16 Fällen ausgegangen. Im Urteil spielten nur noch jene 12 Fälle eine Rolle, die der 41-Jährige während der dreitägigen Verhandlung vor dem Landgericht Duisburg selbst eingeräumt hatte. Für das Strafmaß hatte das allerdings keine Bedeutung.
Der selbstbewusst und überzeugend auftretende Betrüger hatte stets die selbe dreiste Masche angewandt: Er suchte sich PS-starke Fahrzeuge im Wert zwischen 50.000 und 80.000 Euro aus und erbat sich eine einstündige Probefahrt. Die nutzte der Mann, um sich möglichst weit vom Autohändler zu entfernen und unterwegs die in den Verkaufswagen versteckten Mini-GPS-Sender zu finden und zu entfernen, die den Standort eines gestohlenen Fahrzeugs melden sollen.
Festnahme in Niedersachsen
In Dinslaken hatte er am 17. Januar dieses Jahres einen Händler getäuscht. Der wartete vergeblich auf die Rückkehr des 53.000 Euro teuren Fahrzeugs und seinem vermeintlichem Käufer. In zahlreichen weiteren Orten in Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen war der Angeklagte ebenfalls erfolgreich. Nun allerdings muss er die Beute im Wert von mehr als einer halben Million Euro ersetzen. Theoretisch zumindest, denn praktisch wird der Mann auf absehbare Zeit dazu nicht in der Lage sein.
Gemeinsam mit einem Landsmann war der Angeklagte schließlich auf frischer Tat im niedersächsischen Walsrode festgenommen worden. Der ebenfalls auf der Anklagebank sitzende 39-Jährige bestritt bis zuletzt, an zwei Betrugsfällen als Mittäter beteiligt gewesen zu sein.
Die Strafkammer des Landgerichtes sah ihn allerdings als überführt an, wobei sie sich vor allem auf die belastenden Angaben des Hauptangeklagten stützte. Sie verurteilte den 39-Jährigen zu 22 Monaten Gefängnis.