Dinslaken. Mit einem Gespräch mit dem Duisburger Kabarettisten Kai Magnus Sting begnn der Familientag im Walzwerk. Am Ende gab es eine gute Nachricht.

Ton ab im Walzwerk. Tim Perkovic und Bernd Kniel vom Orga-Team des KulturAnders Festivals eröffneten den abschließenden Familientag mit einem Livepodcast - sprich einem Talkshowformat auf der Bühne im Innenhof. Dabei waren die Comedians/Kabarettisten unter sich: Gastgeber Tim Perkovic begrüßte die aus Recklinghausen gebürtige, aber seit vielen Jahren in Dinslaken lebende Patricia Lürmann und Kai Magnus Sting. Ein Duisburger, den man immer wieder in der Nachbarstadt antrifft - bevorzugt beim Fantastival.

Dinslaken, Duisburg, Recklinghausen: Schon war man bei Stings Lieblingsthema: Der Ruhrpott, seine Menschen und deren Sprache. Das ist spannend, gerade weil hier ja auch immer etwas Niederrhein mitschwingt. Hanns Dieter Hüsch weckte in Sting den Wunsch, Kabarettist zu werden und wenn man ihn in sich steigender Geschwindigkeit ohne Punkt und ohne Pause reden hört, ist der Einfluss offenkundig. Aber wenn es um die Sprache an sich geht, fasziniert den studierten Germanisten und Linguisten der Ruhrpott.

Wo sonst würde eine Kassiererin im Supermarkt statt „Das ist mein Spickzettel“ auf eine Satzkonstruktion wie: „Dat is für wenn ich mal wat nich wissen tu“ kommen? Gleichzeitig neigt man zur Verknappung: „Hömma, „komma“ oder schon wieder niederrheinsch melancholisch: „Tach“. „Guten Tag“ und der Stoßseufzer des Leidens an der Welt „ach“ in einem Wort: „Herrlich“, jubelt Sting.

Neben dem Talk, in dem es auch um Werdegänge und die Höhen und Tiefen des Kabarettistendaseins ging, präsentierten Sting und Lürmann auch Ausschnitte ihrer aktuellen Programme. Nein, nicht Stings Sonntagsprogramm „Buntwäsche und dann Tatort gucken“, sondern den Bühnenprogrammen. Auf der „Flucht nach vorn“ imitierte Patricia Lürmann ihre Hühner und erklärte den Danny Kruger Effekt, dass man immer glaubt, am kompetentesten über ein Thema reden zu können, wenn man am wenigsten davon versteht.

Am Ende des Tages aber hatte Tim Perkovic noch etwas über das KulturAnders Festival im Namen des Organsationteams zu sagen. Die Veranstaltung war ein derart großer Erfolg, dass bereits am Sonntagabend feststand: „Es geht weiter!“