Dinslaken. Am letzten Tag des KulturAnders Festivals standen im Dinslakener Walzwerk die Kinder im Mittelpunkt der Angebote und Aktivitäten.

Zweitausendfünfhundert strahlende Gesichter waren das Ergebnis eines gelungenen Familienfestes mit einem bunten Programm aus Kunst, Musik und Spaß - und das für alle Altersgruppen. Im Walzwerk Dinslaken stand am Wochenende alles unter dem Motto gemeinsam Kultur, in allen Facetten, zu genießen und selbst zu schaffen. Nachdem das Festival ,,KulturAnders” am Freitag mit einem Bandcontest startete und am Samstag mit der Veranstaltung ,,Rock gegen rechts” weiterging, lag der Fokus am Sonntag, 13. August, ganz besonders auf den jüngsten Dinslakenerinnen und Dinslakenern.

Schon bei Eröffnung um 12 Uhr herrscht emsiges Treiben, keiner der jungen Besucher weiß, wo er zuerst hin soll. So viele Angebote und Möglichkeiten! Und alles kostenfrei. In verschiedenen Workshops gab es die Möglichkeit, sich selbst und seiner Kreativität freien Lauf zu lassen. ,,In den Schulen gibt es schon genug Vorgaben, hier können die Kinder kreativ werden, ohne Einschränkungen und Regeln”, erklärt Reiner Langer, der den Kunst-Workshop gemeinsam mit seinem Kollegen Ralf Nawrot leitete.

Friedliche Atmosphäre bei kleinen und großen Künstlern

Nawrot arbeitet mit Schwemmholz, dass er am Rhein sammelt. Im Workshop unterstützt er die Kinder beim Schleifen, Sägen und Entstauben des Materials. Wer will, kann sein Holzobjekt noch bunt verzieren, wer lieber auf Papier malt, kann dies auch tun. Hier hilft Reiner Langer: „Ich mache keinen Unterschied, wenn ich mit Kindern oder Studenten arbeite”, erzählt er.

Marleen Petrich (3) macht beim Familientag im Walzwerk Kunst aus Schwemmholz.
Marleen Petrich (3) macht beim Familientag im Walzwerk Kunst aus Schwemmholz. © FUNKE Foto Services | Oleksandr Voskresenskyi

Die Kinder sind ganz vertieft in ihre Arbeit, finden vielleicht hier ihre ersten Zugänge oder Berührungen mit Kunst. Die Atmosphäre ist friedlich und unaufgeregt; diese Grundstimmung gepaart mit einer großen Zufriedenheit zieht sich durch den ganzen Tag. Unterstützt werden die beiden Künstler von der Volkshochschule. Ebenfalls aktiv dabei ist das ND-Jugendzentrum, an dessen Stand man Handy- und Notizblockständer aus Holz bauen kann und die „Omas gegen rechts“, die mit ,,Seifenblasen für mehr Demokratie” für gute Stimmung und eine klare Haltung sorgen.

Krach machen erwünscht!

In anderen Workshops gibt es die Möglichkeit sich an die Musik, besser gesagt an Schlagzeug und an erste Techniken der DJ-Arbeit heranzutasten. Mit Equipment und in den Räumlichkeiten des Musikladen „MusikAndMore“ ebenfalls auf dem Gelände des Walzwerks, können Kinder unter Anleitung richtig viel Krach machen, es ist sogar ausdrücklich erwünscht. „Man muss sein Gehör bilden“, erklärt DJ Marko Holtwick ,,Plattenraider Twix”, Leiter des DJ-Workshops. Auch im Musikclub „Kuka” direkt nebenan, wagen sich einige Kinder ans DJ-Pult, andere auf die Tanzfläche.

Viele der Erwachsenen erinnern sich an diesem Sonntag und bei einem Streifzug über das Gelände bestimmt an die Zeit, in der sie früher selbst zu lauter Musik die Wochenenden hier verbracht haben. Parallel zu den Workshops läuft auf der Bühne ein fröhliches Bühnenprogramm. Zauberer Kai Wiedemann verzaubert sein junges Publikum wortwörtlich, bevor der TSV Kastell Dinslaken, der Gospelchor „Celebration” unter der Leitung von Michael Rolles und die Countrymusiker „Carl de Wey & Band” fürs Musikalische sorgen.

Auch bietet das dreitätige „KulturAnders Festival“ die Chance, einen Blick auf eine besondere Kunstausstellung zu werfen. Im Wintergarten der Diwa-Räumlichkeiten hängen Bilder internationaler Künstlerinnen und Künstlern zwischen Werken aus der Dinslakener Kunstszene darunter Portraits von Frieda Wellmann und Werke von Elke Rahn. „In Dinslaken ist viel Kreativität unterwegs”, findet Reiner Langer, der sich um die Ausstellung und das Zusammenstellen der Bilder gekümmert hat.