Der rote Hase in Dinslaken-Lohberg wird mit Häme übergossen - anders als sein grüner Bruder in Basel. Warum er das nicht verdient hat.

Abgesehen davon, dass er nun einmal da ist – es spricht doch einiges für den roten Hasen in Dinslaken: dass er eigentlich eine kindliche Knetfigur war etwa. Dass er von einem der renommiertesten Künstler der Gegenwart stammt – welche Stadt kann schon einen Schütte ihr Eigen nennen? Dass ein schreiend roter Hase als Typ viel besser zum Ruhrgebiet passt als die sanftgrüne Schweizer Variante – der Pott ist laut und voller schräger Typen! Und so ein Allzweckheiliger hat doch auch etwas Praktisches.

Das überzeugt Sie nicht, weil Schönheit nun einmal im Auge des Betrachters liegt?

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Dann schauen Sie doch dem Hasen doch einmal genau dort hin: in die Augen. Lassen Sie sich nicht von der aggressivroten Farbe ablenken – das ist nur Oberfläche. Denn das Gesicht des Hasen – das ist nicht teuflisch, nicht böse. Eigentlich schaut er bekümmert drein! Kein Wunder.

Sind die Dinslakener, wie der Künstler andeutet, im Vergleich zu den Schweizern Kunstbanausen? Und wenn schon! Aber sie haben das Herz am rechten Fleck. Und vielleicht sollten sie den schrägen, klobigen, traurig dreinblickenden Hasen einfach in selbiges schließen, statt ihn mit Dreck und Steinen zu bewerfen.