Dinslaken. Eine Dinslakenerin (16) wurde 2022 durch vorgebliche Rocker massiv bedroht. Das Urteil gegen zwei Männer (47 und 51) fiel nach acht Monaten.
Im November 2022 begann vor dem Landgericht Duisburg der Prozess gegen einen 47-jährigen Düsseldorfer und einen 51-jährigen Mann aus Gesecke. Acht Monate und sehr viele Verhandlungstage später als ursprünglich geplant fiel nun das Urteil. Darin ging es auch um die Drohungen, die am 29. Mai 2022 ein 16-jähriges Mädchen in Dinslaken fast zu Tode erschreckten.
Als sie nichtsahnend die Tür öffnete, standen fremde Männer vor der Tür. Sie suchten den Vater des Mädchens. Doch der wohnte dort nicht mehr. Verärgert verkündete der 51-Jährige, dass sie von der serbischen Mafia kämen und der Gesuchte ihnen 160.000 Euro schulde. Falls er das Geld nicht bekäme, würde der Vater sterben. Zuvor allerdings würde man der jungen Frau und ihrer Mutter Finger, Nasen und Ohren abschneiden.
Geldbeschaffung mit Drohungen und Einschüchterungen
Hinter dem martialischen Auftritt steckte der 47-jährige Düsseldorfer. Es ging um angebliche Schulden, die der in der Immobilienbranche tätige Mann im Zusammenhang mit Bauprojekten von zwei früheren Geschäftspartnern verlangte. Doch mit seinen Forderungen stieß er auf taube Ohren. Nicht zuletzt deshalb, weil deren Firma längst hoffnungslos insolvent war. Und so hatte er sich der Hilfe des Mitangeklagten bedient.
Für den 51-Jährigen, davon war das Landgericht nach der längen Beweisaufnahme überzeugt, war es nichts Neues, seinen Lebensunterhalt zu verdienen, indem er für sich und andere Gelder durch Drohungen und Einschüchterungen eintrieb. Dabei war es ihm völlig gleichgültig, ob die Forderungen berechtigt oder völlig aus der Luft gegriffen waren.
Lange Haftstrafe für 51-jährigen Mann aus Gesecke
Gemeinsam mit mehreren Mittätern hatte der 51-Jährige im Oktober 2021 einem jungen Mann in Erwitte unterstellt, er habe einen sexuellen Missbrauch begangen. Dafür sollte der völlig unschuldige Geschädigte 10.000 Euro Schmerzensgeld bezahlen. Tatsächlich gelang es dem Erpresser aber nur, 300 Euro einzutreiben. Noch weniger Erfolg hatte er bei einer weiteren Tat, bei der er zuletzt 75.000 Euro forderte und dabei wieder nicht mit Drohungen gegen die Familie des Erpressten sparte.
Wegen besonders schwerer Erpressung, versuchter räuberischer Erpressung und versuchter Nötigung muss der bereits einschlägig vorbestrafte Mann aus Gesecke nun für neun Jahre und drei Monate hinter Gitter. Der 47-jährige Düsseldorfer kam wegen Anstiftung zur versuchten Nötigung mit einer neunmonatigen Bewährungsstrafe davon.