Dinslaken. Bis zu 70 Fotos des historischen Dinslaken zeigt eine neue Ausstellung zum Stadtjubiläum. Eine Sache macht die Fotos außergewöhnlich.

750 Jahre Dinslaken – 750 Jahre Stadtgeschichte. Auch in Dinslaken ist im Laufe der Jahrhunderte viel passiert. In Zeichnungen, als Gemälde sind einige Begebenheiten aus der Vergangenheit festgehalten – die Fotografie aber gibt es erst seit rund 200 Jahren. Doch schon allein der Zeitraum reicht, um Dinslakens Geschichte eindrucksvoll darzustellen. Und genau das wird jetzt mit einer Ausstellung alter Bilder in neuem Glanz geschehen. Viele Ansichten und auch alte Postkarten boten bislang lediglich einen Eindruck in schwarz-weiß über Gebäude, Plätze und auch Veranstaltungen in Dinslaken.

Wurde in der Stadt gefeiert, wurde auch ein Foto gemacht.
Wurde in der Stadt gefeiert, wurde auch ein Foto gemacht. © PR | Horst Miltenberger

Die Idee zu einer etwas außergewöhnlichen historischen Ausstellung kam Horst Miltenberger bereits im Oktober vergangenen Jahres. Damals war er auf einer Sitzung gefragt worden, wie eigentlich das Programm der 750-Jahr-Feier aussehen würde, welche historischen Bereiche angesprochen werden würden. Und er musste feststellen, dass dazu nichts vom Organisatorenteam zur 750-Jahr-Feier angedacht war. Doch das konnte nicht sein, dachte er sich und wandte sich an den Heimatverein Land Dinslaken.

Die Dinslakener kennen sich, sie helfen sich

Schnell waren mit Gisela Marzin und Michael Süselbeck Partner gefunden, die sich eine Ausstellung durchaus vorstellen konnten, die Niederrheinische-Sparkasse Rhein-Lippe (Nispa) stellt die Räumlichkeiten, die Neutor-Galerie schloss sich an, das Stadtarchiv sorgte für Zubehör. Doch woher sollten die Bilder kommen. „Die ganze Geschichte bekam eine Eigendynamik“, erzählt Horst Miltenberger. „Das ist das Schöne an Dinslaken, hier kommen die Geschichtsliebhaber schnell zusammen, sie kennen sich, sie helfen untereinander.“

Auf diesem Weg wurde Miltenberger an Axel Wolff verwiesen und der brachte Horst Miltenberger schließlich mit Wilhelm Krebber zusammen. Wilhelm Krebber verfügt über einen wahren Schatz an alten Fotografien zu Dinslaken und – jetzt kommt die Einzigartigkeit zum Tragen – er hat sie alle in stundenlanger Arbeit liebevoll während der Corona-Pandemie koloriert. Mit einem Mal wurden die alten schwarz-weiß Aufnahmen lebendig. „Man erkennt darauf Dinge und Personen, die vorher nicht erkennbar waren“, zeigt sich Gisela Marzin begeistert.

Wilhelm Krebber hat die Bilder, die in der Ausstellung zu sehen sind, zur Verfügung gestellt.
Wilhelm Krebber hat die Bilder, die in der Ausstellung zu sehen sind, zur Verfügung gestellt. © PR | Horst Miltenberger

Auf vier Themenbereiche hat man sich beschränkt

65 bis 70 Exponate werden in der Ausstellung, die vom 18. Juli bis 11. August während der Öffnungszeiten der Sparkasse im großen Schalterraum läuft, gezeigt werden. In verschiedenen Größen, das Original daneben nebst einem erklärenden, kleinen Text. „Hier sieht man endlich, dass Dinslaken in der Vergangenheit nicht grau in grau war sondern farbig, lebendig“, schwärmt Michael Süselbeck.

Bewusst habe man sich auf vier Themenbereiche beschränkt. Da ist einmal das Kastell zu nennen samt seinem Umfeld. Der einstige Witwensitz der Grafen von Cleve ist der Ausgangspunkt für die Stadtentwicklung. Die Burg wird aus verschiedenen Richtungen mit ihrer Nutzung als Landratswohnung und Sitz der Kreisverwaltung gezeigt.

Freuen sich auf eine außergewöhnliche Ausstellung: Gisela Marzin und Michael Süselbeck (Nispa, vorne) sowie Werner Schenzer und Horst Miltenberger (hinten).
Freuen sich auf eine außergewöhnliche Ausstellung: Gisela Marzin und Michael Süselbeck (Nispa, vorne) sowie Werner Schenzer und Horst Miltenberger (hinten). © PR | Horst Miltenberger

Deutlich umfangreicher fällt die Darstellung der Altstadt aus. Der Altmarkt, die Stadttore, die Eppinghovener und die Duisburger Straße waren einst beliebte Motive. Auf der Neustraße, dem dritten Themenbereich, befanden sich einst zahlreiche stadtgeschichtlich wichtige Gebäude. Beginnend mit dem Kloster wird der Blick des Betrachters über die Schienen der Neustraße vorbei am jüdischen Waisenhaus bis hin zum Viehmarkt gelenkt. Schließlich sind dann noch verschiedene Panorama-Aufnahmen zu nennen.

Zu diesen Zeiten sind die Fotos zu sehen

Eine Ausstellung, die nicht nur „alte“ Dinslakener begeistern wird. Zu sehen ist die Ausstellung vom 18. Juli bis 11. August in den Räumen der Sparkasse, Friedrich-Ebert-Straße 31-37. Die Öffnungszeiten: montags und mittwochs von 9 bis 16.30 Uhr, dienstags und donnerstags von 9 bis 18 Uhr sowie freitags von 9 bis 15 Uhr. Anschließend zieht sie in die Neutor-Galerie und ist dort vom 15. August bis 1. September zu sehen.