Voerde. Christoph Hendrix wird neuer leitender Pfarrer in Voerde. Im Herbst wird er sein Amt antreten. Welche Herausforderungen auf ihn warten.
Die Stelle, die seit dem Abschied von Pastor Heinz-Josef Möller aus Voerde Anfang Juni bei der Pfarrei St. Peter und Paul kommissarisch ausgefüllt wird, steht in wenigen Monaten vor der Neubesetzung. Die Nachfolge des emeritierten Seelsorgers, der seine Wirkungsstätte am Niederrhein nach 18 Jahren verließ, tritt Christoph Hendrix an. Mit dem 34-Jährigen bekommen die drei katholischen Gemeinden im Stadtgebiet einen neuen Pfarrer: Seit 2013 bilden St. Paulus Voerde/Möllen, St. Elisabeth Friedrichsfeld und St. Peter Spellen eine Pfarrei. Hendrix ist zurzeit in Kleve tätig – als Kaplan in den dortigen Pfarreien St. Maria Himmelfahrt und St. Willibrordi. In Voerde tritt er seine erste Pfarrstelle an. Derzeitiger Pfarrverwalter in St. Peter und Paul ist seit dem Weggang von Heinz-Josef Möller Pastor Wilhelm Kolks.
Christoph Hendrix wurde 1989 in Goch geboren und wuchs in Issum auf. Theolodie studierte er in Münster und Innsbruck. Vor seiner Weihe zum Priester im Mai 2016 im Dom zu Münster war er als Diakon in Dülmen tätig gewesen. Anschließend ging es für Hendrix nach Damme im Landkreis Vechta, wo er im selben Jahr bei St. Viktor seine erste Kaplanstelle antrat und wo er bis zu seiner Rückkehr an den Rückkehr an den Niederrhein im Jahre 2020 blieb.
In sein künftiges Amt als leitender Pfarrer der Pfarrei St. Peter und Paul Voerde wird nach den Herbstferien eingeführt, die auf die Zeit 2. bis 14. Oktober fallen. Der genaue Termin stehe noch nicht fest, erklärt Christian Breuer von der Bischöflichen Pressestelle/Region Niederrhein des Bistums Münster, auf Anfrage der NRZ.
Zu seiner neuen Aufgabe in Voerde, das mehr als 10.000 Katholiken (Stand 2021: 11.223) zählt, stellt der junge Seelsorger Christoph Hendrix fest: „Ich freue mich sehr, dass der Bischof mich gebeten hat, als Pfarrer in die Pfarrei Peter und Paul zu gehen. Durch die ersten Gespräche mit den Gremien und dem Seelsorgeteam habe ich bereits einen sehr guten ersten Eindruck von der Kirchengemeinde. Diese steht vor Herausforderungen, die die Engagierten vor Ort mit großem Selbstbewusstsein sehen und mutig selbst in die Hand nehmen.“
Im Bistum Münster soll eine Neuausrichtung vollzogen werden: Die Seelsorge soll nach dem Willen der Bistumsleitung in Zukunft in „pastoralen Räumen“ erfolgen. Das bedeutet: Das gesamte Dekanat Dinslaken mit den Kirchengemeinden St. Vincentius Dinslaken, St. Peter und Paul Voerde, St. Albertus Magnus Hünxe und St. Dionysius Duisburg-Walsum wird der zukünftige Seelsorgebereich sein – und von einem Seelsorgeteam geleitet. Auf die anstehende Umstrukturierung hatte sich Pastor Heinz-Josef Möller mit seinen 68 Jahren nicht mehr einlassen wollen. Er stehe der Strukturreform kritisch gegenüber, erklärte der Seelsorger zudem.
Sein junger Nachfolger, der sich dieser Aufgabe mit stellen muss, sagt, als leitender Pfarrer die Menschen ermutigen zu wollen, „selbst ins Handeln zu kommen, um das ,gemeinsam Kirche sein‘ zu spüren und zu erleben“. Christoph Hendrix sieht sich dabei „weniger als Chef“. Vielmehr möchte der 34-Jährige Begleiter sein, „der den Willen der Gemeinde erkennen und die Christinnen und Christen stärken möchte“.
Bisher sei er in Dülmen, Damme und in den Gemeinden in Kleve als Diakon und Kaplan aktiv gewesen und habe dort Menschen kennenlernen dürfen, die für ihn vorbildhaft gezeigt haben, „wie sie Kirche vor Ort persönlich leben“ wollen. „Nun darf ich dies als leitender Pfarrer in meiner Heimatregion, dem Niederrhein, selbst tun und bin dankbar für die Haupt- und Ehrenamtlichen, mit denen gemeinsam der Glaube vor Ort lebendig bleibt“, erklärt Christoph Hendrix.
Der 34-Jährige ist übrigens ein großer Karnevalsfan, ging in Issum auch selbst in die Bütt. In Voerde dürfte das bei nicht wenigen gut ankommen, schließlich wird die fünfte Jahreszeit dort seit vielen Jahren ausgiebig zelebriert – mit dem großen Tulpensonntagszug als Highlight.