Hünxe. Ein Projekt der Diakonie an der Grundschule Am Dicken Stein in findet internationale Beachtung. Ein Aspekt hat den US-Wisschenschaftler erstaunt.

Jedes fünfte Kind in Deutschland ist von Armut betroffen. „Das darf in einem reichen Land wie Deutschland nicht sein“, findet Alexandra Schwedtmann, Geschäftsführerin der Diakonie im evangelischen Kirchenkreis Dinslaken – und hat die Initiative ergriffen: Die Diakonie finanziert den OGS-Kindern in der Grundschule Am Dicken Stein in Bruckhausen für dreieinhalb Monate kostenloses Mittagessen.

Das Pilotprojekt hat nun internationale Beachtung gefunden. Kartik Raj von Human Rights Watch hat jetzt die Grundschule besucht. Der US-Wissenschaftler ließ sich vor Ort das Projekt von Nicole Elsen-Mehring, Geschäftsführerin der Diakonie, erklären. Ein besonderes Augenmerk richtete er dabei auf die finanzielle Ungleichheit und deren Auswirkungen auf die Kinder. „Es erstaunt mich schon sehr, dass in einem so reichen Land wie Deutschland nicht alle Kinder ein kostenfreies Mittagessen bekommen. Es gibt viele Länder in der EU, wo dies Standard ist“, so Kartik Raj.

Umso mehr beeindruckte den Wissenschaftler das Engagement der Mitarbeitenden der Diakonie. Human Rights Watch setzt sich aktuell dafür ein, dass EU-weit ein kostenloses Mittagessen allen Kindern garantiert wird.

Diakonie würde Projekt gerne fortsetzen

Das Projekt der Diakonie wird größtenteils über Spenden, die im Rahmen des Aktionsjahres gegen Kinderarmut gesammelt wurden, finanziert. Die Eltern wurden darauf hingewiesen, dass sie gerne das Projekt auf freiwillige Basis unterstützen können, indem sie das eingesparte Essensgeld spenden. Das Projekt wird wissenschaftlich begleitet.

Die Diakonie ist daran interessiert zu wissen, ob auch durch ein zunächst befristetes Projekt schon Veränderungen bei der Mittagessenssituation festgestellt werden können. Deshalb werden Eltern- und Kinder befragt.

Gerne würde die Diakonie das Angebot auch noch nach den Ferien aufrechterhalten und hofft dafür auf Spenden.

Die Diakonie wird das Projekt im Rahmen der nächsten Ratssitzung am 21. Juni aufgrund einer SPD-Anfrage vorstellen. „Der deutliche Anstieg der Anmeldungen zum kostenlosen Mittagessen an der OGS in Bruckhausen im Rahmen des Projekts deutet darauf hin, dass vielen das Angebot zuvor zu teuer war und das Projekt nun einen dringend benötigten Bedarf deckt. Politisch wie gesellschaftlich müssen wir in unserem Land die Frage beantworten, wie Kinderarmut im schulischen Kontext und darüber hinaus bekämpft werden kann“, so Ratsmitglied Jan Scholte-Reh.

Weitere Informationen zum Projekt „Kein Kind in Armut“ finden sich im Internet auf diakonie-din.de